by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898)
Die erste Nacht
Language: German (Deutsch)
Ich hör's im Traum und hör' es noch erwacht, Glockentöne wandern durch die Nacht. Nicht Domesglocken sind es, dumpf und schwer, des Hirten Herde weidet um mich her. Sie läutete vom nahen Wiesenrain in die Gefilde meines Traums hinein. Mir träumte von der Ahnen Burg so schön, die auch umklungen wird von Herdgetön. Vor vielen Jahren aus der Väter Haus zog ich mit leichtem Wanderbündel aus. Das größte Stück der Arbeit ist getan, nun hebt das Herdenläuten wieder an. Der Reigen, der die Wiege mir umfing, hallt wieder hell und schließt des Schicksals Ring.
Authorship:
- by Conrad Ferdinand Meyer (1825 - 1898), "Die erste Nacht", appears in Verserzählung, in Huttens letzte Tage, in 1. Die Ufenau, no. 2 [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adolf Wallnöfer (1854 - 1946), "Die erste Nacht", op. 85 no. 1 [ voice and piano ], from 7 Dichtungen aus Ulrich Huttens letzte Tage von Conrad Ferdinand Meyer, no. 1 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2023-02-24
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