possibly by Emil (Karl Ernst) Reiniger, Dr. (1792 - 1849) and possibly by Wilhelm Hermann Cläpius (1801 - 1868)
Sängers Abendlied
Language: German (Deutsch)
Abendtau perlend glänzt auf bunten Wiesen, Blumen hold die Weste grüßen lind und lau, Purpurwellen strahlend fließen in des Himmels lichtes Blau, und es scheint die grüne Au näher jetzt der Himmel zu umschließen. Morgenglut strahlt wohl schön am blauen Bogen, doch zum Abend hingezogen ist mein Mut. Wenn des Tags Gewühl verflogen, stiller wallt das rasche Blut, und die trunk'ne Seele ruht sanft umrauscht von der Erinn'rung Wogen. Sternenschar ist schon munter aufgegangen, Nacht mischt sich dem lichten Prangen wunderbar, Herzen, welchen heiß Verlangen in geheimsten Tiefen war, nahen jetzt mit Blicken klar, das Geliebte glühend zu umfangen. Zitherklang lass' ich durch die Flur erschallen, und den Abend singt vor allen mein Gesang. Nimm mich auf in deine Hallen, blütenduft'ger Lindengang, und naht Liebchen, scheu und bang - süße Nacht, lass nicht den Schleier fallen!
Confirmed with Theodor Hell & Friedrich Kind (Hrsg.), Abend-Zeitung auf das Jahr 1817, Nr. 42 vom 18, Februar 1817
Authorship:
- possibly by Emil (Karl Ernst) Reiniger, Dr. (1792 - 1849) [author's text checked 1 time against a primary source]
- possibly by Wilhelm Hermann Cläpius (1801 - 1868) [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Wenzeslaus Kalliwoda (1801 - 1866), "Sängers Abendlied", note: only the first stanza is written out in the manuscript, but the rest are likely meant to be sung as well [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
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