by R. Hauser
I möcht' so gern a Engerl wer'n
Language: German (Deutsch)
Bei aner Wiegen, wo das kranke Kind liegt, da sitzt die junge Mutter und erzählt: Vom klanen Engerl, das da glücklich umfliegt beim lieben Gott drob'n in der Wunderwelt. Sie schaut dabei voll Tränen auf ihr Alles, auf's klane Kind, und betet zu dem Herrn: O nimm mein Leben, ich geb's hin mit Freuden, jedoch mein Kind, mein Gott, lass mir net sterb'n! Darauf still lächelnd hebt das Kind die Hände und sagt: O Mutterl, ach, ich möcht' so gern, wenn mich auch Gott recht innig lieben könnte, ich möcht' so gern, so gern a Engerl wer'n! Und wieder sitzt die Mutter bei der Wiegen, voll bitt'ren Tränen hat's die Augen schwer; vor ihrem Blick sieht's Kindel d'rin noch liegen, doch is die Wieg'n verlassen, still und leer. Ein tiefer Seufzer quillt aus ihrem Herzen, doch nicht ein Laut entfliehet ihrem Mund, verborgen ruht das große Weh im Busen, und tief da d'rin is ihr das Herz todwund. Nur in der Nacht, wenn sie im tiefen Traume auf all's vergisst, was sie durch Gott verlor'n, da hört's ihr Hind aus fernem Himmelsraume, wie's lächelnd spricht: Bin doch a Engerl word'n!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Wilhelm Aletter (1867 - 1934), "I möcht' so gern a Engerl wer'n" [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2023-10-06
Line count: 24
Word count: 190