possibly by J. W. H. Stübing
Der Verbannte
Language: German (Deutsch)
Tiefer Schmerz und banges Sehnen treibt mich an des Meeres Strand; meine Wünsche, meine Tränen gelten dir, o Heimatland! Möchte gern die alten Linden meines Dörfchens wiederseh'n, wüsste gern, ob in den Rinden noch die alten Namen steh'n, ob der Ulmenbaum geblieben, den der Efeu sanft umzieht, auf den Gräbern meiner Lieben noch die weiße Rose blüht. Dorten, zwischen Leichensteinen, wo die Trauerweiden weh'n, möcht' ich beten, möcht' ich weinen, wann die Stern' am Himmel steh'n. Fühlt' ich dann der Mutter Nähe, sagte mir mein ahnend Herz, dass sie freundlich auf mich sähe, so vergäß' ich meinen Schmerz. Aber ach, des Meeres Wogen trennen mich vom Heimatland; um mein Lebensglück betrogen leb' ich einsam und verbannt!
Confirmed with Friedrich Rückert (Hrsg.), Deutscher Musenalmanach, 1. Jahrgang, Leipzig, s. a., 1840. The author is indicated as "H. Stübing"
Authorship:
- possibly by J. W. H. Stübing , "Der Verbannte" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Andreas Spaeth (1790 - 1876), "Der Verbannte", op. 168 (3 Gesänge für eine Bassstimme mit Begleitung des Pianoforte) no. 1 [ bass and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2024-02-10
Line count: 24
Word count: 116