by Berthold Steinmar von Klingnau (1251 - 1294)
Translation by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817)
Minnelied
Language: German (Deutsch)  after the Mittelhochdeutsch
Eingefaßt von dichten Hecken Weiß ich einen grünen Saal, Hochgewölbt mit Azurdecken, Drinnen wohnt Frau Nachtigall. Ihr zu Diensten stehn Jungfrau'n wunderschön, Zarte bunte Blumen ohne Zahl. Wann der Lenz zu Lieb' und Freude Jedes junge Herz entzückt, Kommt Herr Mai im grünen Kleide, Findet alles schön geschmückt. Zierlich klopft er an, Wie ein Freiersmann, Jede Blüt' aus ihrer Knospe blickt. Bunte Schmetterlinge kosen, Vöglein treiben frohen Scherz, Und die Brust der jungen Rosen Öffnet sich dem süßen Schmerz. Nun beginnt das Spiel: Wer nicht minnen will, Muß die Augen schließen und das Herz. Komm' ich dann mit meiner Lauten, Wo der Schatten sich vereint, Denk' ich meiner holden Trauten; Was mein Mund zu singen scheint, Nachtigall und Mai,Blumen allerlei, Immer ist der Schönsten nur gedacht.
Authorship:
- by (Gottlob Ferdinand) Max(imilian) Gottfried von Schenkendorf (1783 - 1817) [author's text not yet checked against a primary source]
Based on:
- a text in Mittelhochdeutsch by Berthold Steinmar von Klingnau (1251 - 1294) [text unavailable]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Felix) Otto Dessoff (1835 - 1892), "Minnelied", op. 8 (Fünf Lieder für 1 mittlere Singstimme mit Pianofortebegleitung) no. 4, published 1879 [ medium voice and piano ], Leipzig, Kistner [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Claus-Christian Schuster [Guest Editor]
This text was added to the website: 2003-11-10
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