by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843)
Des Mädchens Sehnsucht
Language: German (Deutsch)
Das Herz ist gewachsen. Es pocht in der Brust, Als wollt' es den Busen durchschlagen. Welch holdes Verlangen! Welch schmerzliche Lust! Was fühl'ich, und darf es sagen? Es schmettert so lieblich und feurig der Fink' Wohl unter den blühenden Hagen. Es äugeln die Sternlein mit zärtlichem Wink, Und scheinen mich liebend zu fragen. Bald freiet die Schwester. Sie athmet so bang Als hätte sie Leides zu klagen. Doch hört sie im Wäldchen des Freiers Gesang, Dann schwindet ihr sinniges Zagen. O möchten zur Ruh, mit den Herzen so warm, Die fliehenden Wolken mich tragen! Wohl wollte ich kühnlich an freundlichen Arm Durch Wellen und Flammen mich vagen. Ach, weh mir! Was wallet so stürmisch das Blut, Als wollt'es den Busen durchschlagen? Was brennt auf den Wangen die zehrende Glut... O könnt'ich's der Mutter nur klagen!
Authorship:
- by Johann Friedrich Kind (1768 - 1843) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Louis [Ludwig] Spohr (1784 - 1859), "Des Mädchens Sehnsucht", op. 41 (Sechs deutsche Lieder) no. 1 (1816) [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2008-06-14
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