by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812)
Fischerlied
Language: German (Deutsch)
Wir schwanken hin, wir schwanken her im leichten Kahn und folgen weit ins off'ne Meer der Wogen Bahn, wenn sich die Morgensonne hebt aus Titans Schoß, und sie auf feuchter Fläche schwebt, so hehr und groß. Treibt seinen Kahn der Fischer hin, sein einzig Gut, sieht Haus und Hof und Land entflieh'n mit frohem Mut; auf Meereswogen schwebt er nun, ein freier Gott, das Herz ist froh, die Sorgen ruh'n und Angst und Not. Oft hat das Netz, der Kahn nicht Raum für seinen Fang, oft angelt er ein Fischlein kaum den Tag entlang. Und weit treibt er sein Schifflein hin, hinab, hinan; die dunkle Nacht ereilet ihn im off'nen Kahn. Er speiset oft sein mäßig Mahl in Näss' und Frost, doch tauscht' er nicht, hätt' er die Wahl, mit Fürstenkost. Des Fischers Reichtum ist nicht groß, sein Schatz nicht schwer, doch ist Zufriedenheit sein Los, und das ist mehr. Dann ziehet er den Wellen nach bei Mondenschein; der blaue Himmel ist sein Dach, so schläft er ein. Der gold'ne Morgen weckt ihn auf im hohen Meer, dann treibt den Kahn in schnellem Lauf ans Ufer er. Ihr Brüder, lasst das Leben so auch uns vergeh'n, auf schnellen Fluten frei und froh im Kahne steh'n. Erreicht uns auch die frühe Nacht im off'nen Meer: Seht dort, ein schön'rer Morgen lacht vom Himmel her.
Authorship:
- by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812)
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812), "Fischerlied", c1789, published [1795] [ voice and piano or organ or harpsichord ], from Lieder : 1. Sammlung, no. 8, Mainz, Schott [sung text checked 1 time]
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- Also set in Danish (Dansk), a translation by Anonymous/Unidentified Artist ; composed by Peter Grønland.
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Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-04-24
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