by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803)
Die Schwestern des Schicksals
Language: German (Deutsch)
Nenne nicht das Schicksal grausam, Nenne seinen Schluß nicht Neid! Sein Gesetz ist ewge Wahrheit, Seine Güte Götterklarheit, Seine Macht Notwendigkeit. Blick umher, o Freund, und siehe Sorgsam, wie der Weise sieht! Was vergehen muß, vergehet; Was bestehen kann, bestehet; Was geschehen will, geschieht. Heiter sind des Schicksals Schwestern, Keine blassen Furien; Durch der Sanftverschlungnen Hände Webt ein Faden sonder Ende Sich zum Schmuck der Grazien. Denn seit aus des Vaters Haupte Pallas jugendlich entsprang, Wirket sie den goldnen Schleier, Der mit aller Sterne Feier Droben glänzt äonenlang. Und an ihrem Meisterwerke Hanget stets der Parzen Blick. Weisheit, Macht und Güte weben In des Wurms und Engels Leben Wahrheit, Harmonie und G1ück. Nenne nicht das Schicksal grausam, Nenne seinen Schluß nicht Neid! Sein Gesetz ist ewge Wahrheit, Seine Güte Götterklarheit, Seine Macht Notwendigkeit.
Authorship:
- by Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johann Friedrich Hugo, Freiherr von Dalberg (1760 - 1812), "Die Schwestern des Schicksals", c1789/90, published [1795] [ voice and piano or organ or harpsichord ], from Lieder : 2. Sammlung, no. 2, Mainz, Schott [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2008-07-04
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