by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776)
Mailied
Language: German (Deutsch)
Schön im Feierschmucke lächelt, hold und bräutlich, die Natur, Blumen wehn, vom West umfächelt, gelb und roth, auf grüner Flur; um die kleiner Nester hüpfend, singt der Vögel Chor im Hain, und der kalten Tief entschlüpfend, spielt der Fisch im Sonnenschein. Blau und golden schwebt der Aether im bebuschten Gartenteich; Bäume, weißer hier, dort röther, spiegeln ihrer Blütenzweig. Durch die Blüthen, durch das grüne Blumenthal, vom Sonnenschein überstrahlet, summt die Biene, sammelt süßen Nektar ein. Heller blüh'n der liebe Rosen um der Mund der Schäferin; Schäferin und Schäfer kosen manche goldne Stunden hin. Sitzend unter grünen Bäumen, hören sie den Wasserfall über glatte Kiesel schäumen, und Gesang der Nachtigall. Traute Scherz' und Küsse flüstern Durch das Thal und auf den Höh' n, wo die Liebende in düstern Buchenlabyrinten gehen; Küsse flüstern aus den Lauben Um die Abenddämmerung; Küsse geben, Küsse rauben, ist der Welt Beschäftigung.
Authorship:
- by Ludwig Heinrich Christoph Hölty (1748 - 1776) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Christoph Grossheim (1764 - 1841), "Mailied", 1805/6? [sung text not yet checked]
- by Johann Xaver Sterkel (1750 - 1817), "Mailied", op. 40 (Sechs Lieder mit Begleitung des Piano-Forte von Hölty) no. 2 [ voice and piano ], Augsburg, Gombart, No. 290 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2008-07-04
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