by Anonymous / Unidentified Author
Trost
Language: German (Deutsch)
Traure nicht, dass der holde Lenz entwichen, der dich schimmernd einst umwob, dass der Farben Glanz verblichen, dass der Blütenduft verstob, ist das Jetzt von Nacht umfangen, bleibt der Blick am ehmals hangen, wo Erinnerung Kränze flicht, darum traure, traure nicht. Weine nicht, ob dein Schicksal noch so trübe, noch so tief des Lebens Schmerz, bleibt dir nur der Trost der Liebe, nur ein einz'ges treues Herz, das zu Wonn' und Leidensstunden, sich dem Deinen eng verbunden, strahlt dir ja ein helles Licht; Drum o Dulder, weine nicht. Zweifle nicht, wenn des Wahnes Truggestalten Täuschend deinen Blick umziehn, und des Schleiers dichte Falten, deinem Forschen nimmer fliehn, kann's das Auge auch nicht schauen, darf das Herz doch kühn vertrauen, denn des Glaubens Stimme spricht: Staubgeborner, zweifle nicht. Zage nicht, wenn die morschen Bänder fallen, die den freien Geist umstrickt und den dunkeln Erdenwallen, sanft ein Engel dich entrückt. Sieh, es winkt so ernst und milde, nach des Jenseits Lichtefilde dir die Hoffnung, zage nicht, wenn dein Herz im Tode bricht!
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Fanny Hünerwadel (1826 - 1854), "Trost" [soprano or tenor and piano], from Sechs Lieder, no. 6. [ sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2007-06-03
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Word count: 170