by Franz Viktor Werfel (1890 - 1945)
Niemals wieder will ich
Language: German (Deutsch)
Niemals wieder will ich Eines Menschen Antlitz verlachen. Niemals wieder will ich Eines Menschen Wesen richten. Wohl gibt es Kannibalen-Stirnen. Wohl gibt es Kuppler-Augen. Wohl gibt es Vielfraß-Lippen. Aber plötzlich Aus der dumpfen Rede Des leichthin Gerichteten, Aus einem hilflosen Schulterzucken Wehte mir zarter Lindenduft Unserer fernen seligen Heimat, Und ich bereute gerissenes Urteil. Noch im schlammigsten Antlitz Harret das Gott-Licht seiner Entfaltung. Die gierigen Herzen greifen nach Kot – Aber in jedem Geborenen Menschen Ist mir die Heimkunft des Heilands verheißen.
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Confirmed with Deutsche Lyrik seit Liliencron, herausgegeben von Hans Bethge, Leipzig: Hesse & Becker Verlag, 1921, pp. 274-275.
Authorship:
- by Franz Viktor Werfel (1890 - 1945), "Was ein Jeder sogleich nachsprechen soll" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Paul Hindemith (1895 - 1963), "Niemals wieder will ich eines Menschen Antlitz verlachen", op. 45 (Sing- und Spielmusiken für Liebhaber und Musikfreunde), Heft 2 no. 5 (1925) [ duet for 2 voices and instrumental ensemble ] [sung text checked 1 time]
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