by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798)
An den Wind I
Language: German (Deutsch)
Ho, ho nur gnädig Herr Patron! Er kömmt ja heunt recht plötzlich! Mein morscher Erker zittert schon Und bebt und stöhnt entsetzlich. Ich bitte sehr, hochwürdger Herr, Er eif'rer sich doch nicht so sehr! Er sieht, ich und mein Erker Wir zittern immer stärker. Pfuy; Pfuy er alter Großpapa Von so viel großen Geistern, Die ganze schöne Erde da Zu hudeln und zu meistern! Was? Sollen dort nun mit Gewalt Die armen Bäume jung und alt Sich mit des Herrn Belieben In Complimenten üben? Und weis er wohl, den Lerm verführt Er gestern schon seit Vieren! Und pfeift und keift und disputirt Mit Fenstern und mit Türen; Zaust jeden hoch frisierten Tropf, Wirft unsre Deckel uns vom Kopf Er Erbfeind unrer Hüte Vor dem uns Gott behüte! Herr Wind, zur besten Welt fürwahr Kann er wohl kaum gehören. Und thät des Gegenteils sogar Der Pabst uns selbst belehren Denn, seh' er nur, von Haus aus ist Er stets, wie wir zu jeder Frist In Kroniken gelesen Ein Schadenfroh gewesen.
Authorship:
- by Johannes Alois Blumauer (1755 - 1798) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Martin Kraus (1756 - 1792), "An den Wind I", VB 79 (1783) [ voice and piano ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2007-07-03
Line count: 32
Word count: 169