by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)
Der stille Grund
Language: German (Deutsch)
Der Mondenschein verwirret Die Täler weit und breit, Die Bächlein, wie verirret, Gehn durch die Einsamkeit. Da drüben sah ich stehen Den Wald auf steiler Höh, Die finstern Tannen sehen In einen tiefen See. Ein Kahn wohl sah ich ragen, Doch niemand, der es lenkt, Das Ruder war zerschlagen, Das Schifflein halb versenkt. Eine Nixe auf dem Steine Flocht dort ihr goldnes Haar, Sie meint' sie wär alleine, Und sang so wunderbar. Sie sang und sang, in den Bäumen Und Quellen rauscht' es sacht [Und]1 flüsterte wie in Träumen Die mondbeglänzte Nacht. Ich aber stand erschrocken, Denn über Wald und Kluft Klangen die Morgenglocken Schon ferne durch die Luft. Und hätt ich nicht vernommen Den Klang zu guter Stund, Wär [nimmermehr]2 gekommen Aus diesem stillen Grund.
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1 Le Beau: "Es"
2 Le Beau: "nimmer ich"
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1 Le Beau: "Es"
2 Le Beau: "nimmer ich"
Authorship:
- by Joseph Karl Benedikt, Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857), "Der stille Grund", appears in Gedichte, in 7. Romanzen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph Dessauer (1798 - 1876), "Der stille Grund" [ voice and piano ], Berlin: Schlesinger [sung text not yet checked]
- by Luise Adolpha Le Beau (1850 - 1927), "Der stille Grund", op. 4 (Fünf Lieder) no. 5 (1866), published 1876 [ mezzo-soprano and piano ], Berlin, Luckhardt [sung text checked 1 time]
- by Heinrich Kaspar Schmid (1874 - 1953), "Der stille Grund", op. 32b (Drei Lieder nach Gedichten von Joseph v. Eichendorff) no. 3, published 1919-20 [ voice and piano ], Mainz : Schott [sung text not yet checked]
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This text was added to the website: 2007-09-23
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