by Ludwig I, König von Bayern (1786 - 1868)
Des Meeres Einladung
Language: German (Deutsch)
Fröhlich laden die silbernen, hellen, sanft bewegendem schwankenden Wellen uns in ihr krystallnes Gebiet. Wie sie kommen, wie kräftig sie schwellen, wie sie weichen, entgegen sic stellen, und keine ende das Auge ersieht! Über des Blickes entlegenen Grenzen Blühet in froher Verbindung von Lenzen, schimmert Sizilien in herrlicher Pracht. Ewig mit segenreich üppigen Kränzen Wird Demeter als Herrscherin glänzen In beglückender, heiliger Macht. Laßt uns vertauschen die Wege, die rauen, mit den sanften des Meeres, den blauen, lasset uns eilen in's Schiff jetzt hinein, gläubig und heiter den Fluhten vertrauen, es wird nur der Glaubende schauen, ihm wird geöffnet der Himmel allein. Jenseits herüber die Tempel uns blinken, herrliche Reste des Alterthums winken aus Siziliens blühender Flur. Laßt uns die Fülle der Wohne bald trinken, selig in dem Genusse versinken unvergänglicher junger Natur.
Authorship:
- by Ludwig I, König von Bayern (1786 - 1868) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Leopold Lenz (1803 - 1862), "Des Meeres Einladung" [text not verified]
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2007-10-04
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