by Anonymous / Unidentified Author
Des Frühlings Zeit bringt Lust und Freud
Language: German (Deutsch)
Komm, mein Kind, wir wollen geh'n, Wo die Blumen, wo die Felder Und die grünen Wiesen steh'n. Komm, ach komm und säum' dich nicht, Weil die beste Zeit anbricht! Uns're Jugend wird ja so Recht von Herzen drüber froh. Wann der Winter wieder kömmt, Da wird alle Lust und Freude Durch den kalten Schnee gehemmt. Also gehts mit unsrer Zeit, Wann das Alter uns beschneit, Da wird alle Zier verjagt, Die uns sonsten hat behagt. Komm derhalben, laß uns seh'n, Was bei diesen jungen Jahren Kann bei mir und dir gescheh'n! Alles, was in dieser Welt, Sich zu seinesgleichen hält, Bleibet auch zu jeder Zeit In vergnügter Fröhlichkeit. Schau, der Himmel klärt sich auf, Uud die Wolken nehmen schneller Als vor diesen ihren Lauf. Der verbuhlte Westenwind Singt als ein verliebtes Kind, Durch den Busch und durch den Wald, Dass die ganze Luft erschallt. Auch die Vögel insgemein Wissen nun bei diesen Zeiten Nichts, als lauter fröhlich sein. Ihre Liebe lernen sie Ohne sonderbare Müh', Weil die Sonne sie erfreut Und die ganze Welt erneut. Sollten wir denn nun nicht auch, Weil es uns der Himmel gönnt, Halten unsern Liebesbrauch? Komm, mein Kind ergötze mich, Liebst du mich, so lieb' ich dich. Unsre Jugend wird ja so Recht von Herzen drüber froh.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adam Krieger (1634 - 1666), "Des Frühlings Zeit bringt Lust und Freud" [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-07-18
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