Trost
Language: German (Deutsch)
Es wird wohl Winter weit und breit, die kalten Wind wehen, die Erd’ im weißen Totenkleid kann nicht vom Schlaf erstehen. Mag weh’n und brausen Sturm und Wind. Der holde Lenz, des Himmels Kind, kommt ja zur Erde nieder, er kommt gewißlich wieder. Es steh’n wohl trauernd Au’n und Höh’n, denn ihre Kindlein sterben. Sie blüheten so frisch und schön und müssen nun verderben. Mag Welken auch des Waldes Grün, mag auch der Blume Glanz verblüh’n. Der Lenz kommt ja hernieder und weckt die Toten wieder. Gefesselt ruht des Bächleins Fall und Hain und Tal verstummen. Wo bist du, süße Nachtigall? Wo tönt der Biene Summen? Mag ruhn des hellen Bächleins Fall, mag schweigen Lerch und Nachtigall. Der Lenz kommt ja hernieder und weckt die Sänger wieder. Es wird wohl schwarze bange Nacht, wo ist der Tag geblieben? Hat ihn des Dunkels strenge Macht vom Himmelszelt vertrieben? Laß dunkeln nur die schwarze Nacht, ein lieber Vater droben wacht, bald sendet er ja wieder sein Morgenrot hernieder. Die Erde ruht im Totenkleid vom starren Frost gebunden, schnell fliehen zwischen Freud und Leid des Lebens Tag und Stunden. Mag sein! Mag schwinden Tag und Jahr es kommt der Frühling wunderbar nach dunkler Nacht hernieder, bald, bald erscheint er wieder.
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Loewe (1796 - 1869), "Trost", <<1826 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Laura Prichard [Guest Editor]
This text was added to the website: 2017-06-01
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Word count: 207