by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
Es ritten drei Reiter von Rothenthal
Language: German (Deutsch)
Es ritten drei Reiter von Rothenthal, die ritten nach Amsterdame; sie ritten dem König wohl vor sein Tor, der König nahm sie gefangen. "Ach, ist der Herzallerliebste mein im tiefen Turme gefangen, so reich ich ihm gleich drei Feile hinein, drei Feile von Amsterdame." Des Nachts, wohl um die halbe Nacht, da fingen sie an zu feilen, sie feilten die Schlösser, die Riegel sacht, sie hatten ja zu eilen. Sie feilten die Schlösser, die Riegel sacht, drei Rösslein standen bereite; es fand da der eine sein treues Lieb, das stand in Leid und Freude. Sie nahm ihr Schürzchen vom Leibe weg und band es dem Ross um die Hufen, damit es nicht klappre, damit es nicht rapple, damit es die Leute nicht hörten. Und als die Reiter vor Wall und Tor, da huben sie an zu singen; dem Mägdelein treu die Tränen heiß ins Auge, ins Auge dringen. "Wo sind die Reiter, wo sind die drei, sie saßen im Turme gefangen?" "Die reiten dahin in dem fernen Land, mein Liebster soll nicht hangen!" "So sollst du denn sitzen selber im Turm, im Turm zu Amsterdame!" "Beschwert's nicht eure Königsehr, sitz ich für ihn gerne gefangen!" Wer ist's, der uns dies Liedlein sang und wieder hat gesungen? Das sind drei Reiter beim kühlen Wein, zwei alte und ein junger!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Es ritten drei Reiter von Rothenthal", op. 85 no. 6 (1874) [ TTBB chorus ], from Aus dem Sängerleben, no. 6 [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-01-23
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