by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896)
Die Wolken
Language: German (Deutsch)
Wolken fluten auf und nieder, und ihr Schoß ist voll und schwer; träum ich oder steh ich wieder an dem wogenreichen Meer? Wogen seh ich, Meereswogen, die, verlockt vom Sonnenstrahl, an des Himmels hohen Bogen wandern über Berg und Tal. Welche Weiten sie durchmessen Und wie frei und schön ihr Los, können sie doch nie vergessen ihrer Mutter treuen Schoß. Ach, ein schmerzlich tiefes Sehnen hemmt den flüchtgen Wanderlauf, und es löst sich still in Tränen eine nach der andern auf. Und schon rieselt's nach den Gründen von den Bergen ringsumher; wie die Bäche sich verbünden, rauscht ein voller Strom zum Meer. Und mit schwesterlichen Wogen ruhn aufs Neue froh vereint Wolken, die am Himmelsbogen still ihr Heimweh ausgeweint.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Die Wolken", op. 170 no. 2 (1892), published 1892 [ SATB chorus a cappella ], from In Sturm und Frieden, no. 2, Hamburg, Rahter [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Earl Rosenbaum
This text was added to the website: 2012-06-04
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