by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900)
Singvöglein, sieh, wie ringsum schon
Language: German (Deutsch)
Singvöglein, sieh, wie ringsum schon den Lenz die Blüten preisen, wohlauf, und stimm mit hellem Ton auch an nun deine Weisen; Beispiel sei dir die Nachtigall, die in den duftgen Zweigen, sieht staunend sie die Wunder all, sogleich sich mischt mit lautem Schall holdselig in den Reigen. Singvöglein, sing! Wär ich ein Knabe flink, gewandt, mit leicht beschwingten Füßen, ich haschte dich mit kluger Hand, Singvöglein, müsstest büßen; ein goldnes Hüttlein baute ich und schlöss dich ein in Eile, Singvöglein, traun, du sträubtest dich, doch endlich sängst du sicherlich, ach, schon vor Langerweile! Singvöglein, sing! Ein frommer Mönch gedankenvoll schritt unter grünen Bäumen; wie da des Vogels Lied erscholl, befiel ihn selges Träumen; ihm wurden tausend Jahr zum Nu, wer mag den Bann ermessen? Singvöglein, sing, o sing nur zu, dass Zeit und Welt in süßer Ruh auch wir einmal vergessen. Singvöglein, sing!
About the headline (FAQ)
Authorship:
- by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Marguerite Melville (1879 - 1935), "Laut und traut", op. 4 (Vier Lieder für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 4, published 1899 [ voice and piano ], Berlin, Simrock [sung text not yet checked]
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Singvöglein sing", op. 185 (Sieben Gesänge) no. 5 (1896) [ TTBB chorus ] [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-02-14
Line count: 30
Word count: 143