by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900)
Nach der Trauer
Language: German (Deutsch)
An Wasserbächen Babylon wir saßen mit Tränen nieder; verklungen war der fröhliche Ton der alten heimischen Lieder. Die Harfen hingen verstäubt und stumm an den alten Weidenbäumen; nur manchmal durch die Saiten um ging heimwehkrankes Träumen. Wohl sprach der Dränger mit frechem Hohn: Seid fröhlich, vergesset der Bande, stimmt an ein Lied mit lieblichem Ton und singt uns vom heiligen Lande! Weh, wehe, wer in knechtischem Sinn, o Zion, dein nicht gedächte! Ihm müsste die Zunge verschmachten dahin, verdorren die männliche Rechte. Jehova hat unsre Sache geführt, und heut liegt Babel im Staube, und Edom empfängt, was ihm gebührt, den Lohn aus frevelndem Raube. Auf nun im Herrn, mein Schwert, auch du, zu richten das Drängen und Höhnen, und du, mein Lied, sing Amen dazu in neuen, glückseligen Tönen!
Authorship:
- by Wilhelm Hosäus (1827 - 1900) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Nach der Trauer", op. 185 (Sieben Gesänge) no. 6 (1896) [ TTBB chorus ] [sung text checked 1 time]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler
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