by August Ganther (1862 - 1938)
Allerseelen
Language: German (Deutsch)
Allerseelentag ist kommen, hoch vom Turm die Glocken hallen; zu der Lieben Gräber wallen alle, die den Ruf vernommen. Und im schmucken Feierkleide, aus den Blumen bunt gewoben, die der Spätherbst aufgehoben, prangen alle Gräber heute. Ein Hügel nur, den Zypressen nicht beschatten, den nur Hecken, wilde wuchernde bedecken, liegt verlassen und vergessen. Keines kommt, um ihn zu schmücken mit dem Kranz nach alter Sitte; niemand naht, um heiße Bitte liebend himmelan zu schicken. Ach, ein Röslein nur, ein armes, beugt sich übers Grab voll Trauer; und es spricht im Todesschauer ein Gebet, ein liebewarmes. Zitternd steht's in bangem Sehnen; als es hebt das Köpfchen wieder, fallen seine Blättlein nieder, für den Unbeweinten Tränen.
Authorship:
- by August Ganther (1862 - 1938) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901), "Allerseelen", op. 186 no. 1 (1896) [ SATB chorus ], from Jahreszeiten, no. 1 [sung text checked 1 time]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler
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