by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Jetzt wär es Zeit, daß Götter träten aus
Language: German (Deutsch)
Jetzt wär es Zeit, daß Götter träten aus bewohnten Dingen... Und daß sie jede Wand in meinem Haus umschlügen. Neue Seite. Nur der Wind, den solches Blatt im Wenden würfe, reichte hin, die Luft, wie eine Scholle, umzuschaufeln: ein neues Atemfeld. Oh Götter, Götter! Ihr Oftgekommenen, Schläfer in den Dingen, die heiter aufstehn, die sich an den Brunnen, die wir vermuten, Hals und Antlitz waschen und die ihr Ausgeruhtsein leicht hinzutun zu dem, was voll scheint, unserm vollen Leben. Noch einmal sei es euer Morgen, Götter. Wir wiederholen. Ihr allein seid Ursprung. Die Welt steht auf mit euch, und Anfang glänzt an allen Bruchstelln unseres Mißlingens...
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Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), no title, written 1925 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Peter Schuback (b. 1947), "Jetzt ist", 2006 [ mixed chorus and violins ad libitum ], from Drei Rilke Poems, no. 1, Svensk Musik [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-11-05
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