by Eduard Merkt (1852 - 1908)
Der Thräne Silberthau
Language: German (Deutsch)
Freud und Leid die Beiden liegen auf dem Lebensweg beisamm, und man muß sie oft besiegen wie den Jubel so den Gram. Einen Freund die beiden haben dieser hat die schöne Pflicht, herrlich ist sie du erhaben, weil sie stets für Beide spricht. Ob in Freude oder Schmerzen, mächtig rüttelt er die Herzen; ob jetzt ernst, ob froh die Stund, gibt still von Beiden Kund! Da spricht der Thräne Silberthau, die laute Sprache dann! Wenn gramgebeugt, wenn Freud umwogt, der Mund nichts sagen kann! Bei der Rosen Zauberdüften und des Mondes Silberschein, rings umweht von lauen Lüften gibt es dort ein Stelldichein. Er ist still, sein Herz beklommen, schweigend hält sie seine Hand, ihnen hat die Lieb' genommen was auf ihren Lippen stand. Denn der Liebelust Entzücken liegt fast nur im Hände drücken; eine Sprache sagt nur da, jenes süße Wörtchen: "ja"! Da spricht der Thräne Silberthau, die laute Sprache dann, wenn übervoll von Liebesglück, der Mund nichts sagen kann!
Authorship:
- by Eduard Merkt (1852 - 1908) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Lehár (1870 - 1948), "Der Thräne Silberthau", op. 63 (1899) [sung text checked 1 time]
Set in a modified version by Wilhelm Aletter.
Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani
This text was added to the website: 2008-02-09
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