by Julius Wolff (1834 - 1910)
Gescheut, gereut, gefreut
Language: German (Deutsch)
Was ich im Leben am meisten gescheut? Verdrießliche Launen, ein brummig Gesicht, Gemischtes, gemanschtes Getränke, Langweiligen. nüchternen, neidischen Wicht Und eine verschlossene Schenke. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hab' ich im Leben am meisten gescheut. Was mich im Leben am meisten gereut? Verlorener Tag und vertrödelte Zeit, In Hoffen und Harren verträumet, Und günstigen Glückes Gelegenheit Mit Zaudern und Zagen versäumet. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hat mich im Leben am meisten gereut. Was mich im Leben am meisten gefreut? Ein Lachen, ein Kosen, ein minniger Kuß, Ein Trinken mit guten Gesellen Und außerdem jeglicher Brauch und Genuß, Der's Herz macht schlagen und schwellen. Das sagt' ich schon immer und sag' es noch heut, Das hat mich im Leben am meisten gefreut.
Authorship:
- by Julius Wolff (1834 - 1910), "Gescheut, gereut, gefreut", appears in Singuf: Rattenfängerlieder, first published 1881 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johannes Doebber (1866 - 1921), "Gescheut, gereut, gefreut", op. 9 no. 1, published 1889 [ medium voice and piano ], from Drei Rattenfänger-Lieder für 1 mittlere Stimme mit Pianoforte, no. 1, Berlin, Simon [sung text not yet checked]
- by Robert Schwalm (1845 - 1912), "Gescheut, gereut, gefreut", op. 59 no. 3, published 1885 [ baritone and piano ], from Spielmannslieder aus Julius Wolff's "Singuf", no. 3, Mainz, Schott [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2010-02-26
Line count: 21
Word count: 134