by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896)
Ein Wand'rer schreitet durch die Nacht
Language: German (Deutsch)
Ein Wand'rer schreitet durch die Nacht, Sein Auge sucht die Sterne; Der Heimat hat er still gedacht In weiter, weiter Ferne; Das Herz schlägt ihm so sehnsuchtsbang, Er lauscht, ein fernes Glöcklein klang, Das mahnet ernst zum Beten. Und vorwäts eilt er, näher schon Hört er die Glocke schlagen, Ihm klingt so heimatlich der Ton Wie in den goldnen Tagen, Wo er ein Kind an Mutterhand, Zum Dom gewallt im Festgewand, Zu singen und zu beten. Und schmerzlich ist sein Herz entbrannt, Er fühlt, was er verloren, Seit er von Gott sich abgewandt Und sich die Welt erkoren. Und wie er seufzt: "Erbarme dich!" Ist ihm, als hört' er neben sich Die Mutter leise beten.
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Confirmed with Julius Karl Reinhold Sturm, Von allen Zweigen, dritte Auflage, ed. by Sophie Verena, Berlin: H. W. Müller, 1891, pages 24 - 25.
Authorship:
- by Julius Karl Reinhold Sturm (1816 - 1896), "Der Wanderer", appears in Von allen Zweigen [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Ein Wandrer", op. 289 (3 Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte) no. 2, published 1865 [ voice and piano ], Offenbach, André [sung text not yet checked]
- by Arthur Smolian (1856 - 1911), "Mahnung", op. 6, published 1890 [ low voice and piano ], Mannheim, Heckel [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-02-11
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