by Walter Calé (1881 - 1904)
Frühling
Language: German (Deutsch)
Bald schreiten Mädchen auf den hellen Wegen, und in dem Schreiten schläft ein süßer Tanz, und wie ein Träumender vor Morgengrauen, so rührt er sich und will so bald erwachen, und ihre weißen Kleider wiegen schon, und klingend steigt ein zierliches Gelächter und schlingt mit leisen Lüften Ringelreihen, und Kähne gleiten auf dem bunten Flusse, und alle Ruder tauchen schlank und lustig, und Tropfen sprühen ab und glüh'n wie Lichter, und Flammen laufen über alle Wasser. Und langsam hebt den Flug ein klarer Schwan, zu baden seine Brust im Glanz der Bläue, er breitet Schwingen, einer Ruhe gleich, und hebt den Flug und schwimmt und glüht und schwindet in goldne Stille auf: und alle Menschen sind licht und schön wie Kinder, welche spielen.
Confirmed with Nachgelassene schriften von Walter Calé, S. Fischer, 1914, p. 111.
Authorship:
- by Walter Calé (1881 - 1904), "Frühling", appears in Nachgelassene Schriften [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Johanna Müller-Hermann (1878 - 1941), "Frühling", op. 26 (Zwei Gesänge nach Walter Calé) no. 2 (1920), published 1939, first performed 1920 [ soprano and orchestra or piano ], Wien: Universal Edition [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-12-19
Line count: 17
Word count: 123