by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926)
Wohin reicht, wohin die Stimme der...
Language: German (Deutsch)
Wohin reicht, wohin die Stimme der Menschen wenn sie emporklingt? Schwingen, schwingen die Himmel von ihr? Oder verbringt sie immer ein schwindender Wind? Heute steh ich, steh auf den Türmen der Freude, heut heut ficht michs nicht an, daß ich vergehe. Heut ruf ich einen der Rufe. Heut bin ich ein goldener Leuchter der Stimme. Diese ist hoch und schöngewachsen. Kein Palmbaum teilt sich reiner hinan. Und sicher steigt sich, wie immer seiend. Nur drunter wechseln die Munde. Einige stehen so, Gesänge der Menschheit immer im Gleichgewicht; ruhen ohne zu schwanken auf unaufhörlich Anderen auf. Oh hohe Säule der Hochzeit, erhabene. Heut über meinem tragenden Herzen. Wie, wie brichst du das Schweigen meiner Toten und meins. Welche springen zu dir, von anderen Säulen, Bogen herüber- welche? Ich weiss nicht. Aber ich fühle, daß du oben Gewölber empfängst.
T. Medek sets stanza 1
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Confirmed with Peter Por, Als wärst du ein Zeichen; Zur Poetik von Rilkes Spätlyrik ..., Heidelberg: Universitätsverlag Winter,2016, p.327
Authorship:
- by Rainer Maria Rilke (1875 - 1926), "Strophen zu einer Fest-Musik", subtitle: "für Sidie Nadherny", written 1915 [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Tilo Medek (1940 - 2006), "Wohin reicht, wohin die Stimme der Menschen", 1980, copyright © 1982, stanza 1 [ soprano, 2 oboes and 2 bassoons ], from cantata Gethsemane, no. 7, Unkel am Rhein : Medek [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-07-16
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