by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929)
Zerbinetta
Language: German (Deutsch)
Noch glaub ich dem einen ganz mich gehörend, Noch mein' ich mir selber so sicher zu sein, Da mischt sich im Herzen leise betörend Schon einer nie gekosteten Freiheit, Schon einer neuen verstohlenen Liebe Schweifendes freches Gefühle sich ein! Noch bin ich wahr, und doch ist es gelogen, Ich halte mich treu und bin schon schlecht, Mit falschen Gewichten wird alles gewogen – Und halb mich wissend und halb im Taumel Betrüg ich ihn endlich und lieb ihn noch recht! Ja, halb mich wissend und halb im Taumel Betrüge ich endlich und liebe noch recht! So war es mit Pagliazzo Und mit Mezzetin! Dann war es Cavicchio, Dann Buratin, Dann Pasquariello! Ach, und zuweilen, Will es mir scheinen, Waren es zwei! Doch niemals Launen, Immer ein Müssen! Immer ein neues Beklommenes Staunen. Daß ein Herz so gar sich selber, Gar sich selber nicht versteht! Als ein Gott kam jeder gegangen, Und sein Schritt schon machte mich stumm, Küßte er mir Stirn und Wangen, War ich von dem Gott gefangen Und gewandelt um und um!
Confirmed with Hugo von Hoffmannsthal, Gedichte; Note: Text is from Ariadne auf Naxos Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel von Hugo von Hofmannsthal Neue Bearbeitung Musik von Richard Strauss opus 60
Authorship:
- by Hugo Hofmann, Edler von Hofmannsthal (1874 - 1929), "Zerbinetta", appears in Ariadne auf Naxos [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Robert Lillinger (b. 1990), "Zerbinetta", 2007 [ soprano and piano or orchestra ], from Drei Lieder nach Gedichten von Hugo von Hofmannsthal , no. 1 [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Joost van der Linden [Guest Editor]
This text was added to the website: 2023-05-14
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