by Johann Georg Keil (1781 - 1857)
Gerne sitz' ich still allein
Language: German (Deutsch)
Gerne sitz' ich still allein In dem milden Mondenschein Abends vor der Thür; Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Doch geh' ich, so oft ich kann. Kömmt zu mir ein feiner Mann, Spricht so hold mit mir. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Ob es wirklich Sünde ist, Wenn der Mann mich zärtlich küßt? Möchte zweifeln schier! Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Und doch schmeckt ein Kuß so süß, Zaubert mich in's Paradies Von der Erde hier. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Ach! wie gern reich' ich die Hand Ihm zum Liebesunterpfand! Glücklich wären wir! Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Und doch bin kein Kind ich mehr. Oft wird mir das Herz so schwer, Kann doch nichts dafür. Doch die Ältern mir's verbieten, Soll daheim die Stube hüten. Nur Geduld! in einem Jahr Trag' ein Kränzchen ich im Haar, Froher Bräute Zier! Ob's die Ältern auch gebieten, Kann nicht mehr die Stube hüten!
About the headline (FAQ)
Confirmed with Johann Georg Keil, Lyra und Harfe. Liederproben, Leipzig: Friedrich Fleischer, 1834, pages 63 - 64. Appears in Lieder.
Authorship:
- by Johann Georg Keil (1781 - 1857), "Das Verbot", appears in Lyra und Harfe. Liederproben [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859), "Verbot", op. 96 (Ernste und heitere Lieder) no. 5, published 1834, from Ernste und heitere Lieder für Mezzosopran, Alt, Bariton oder Bass, no. 5, Berlin, Schlesinger [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2020-07-29
Line count: 35
Word count: 176