by Anonymous / Unidentified Author
Lied aus der Ferne
Language: German (Deutsch)
Dein nicht denken sollt' ich, dein nicht denken, o du Einzige, die meinem Leben Rosen flicht! Wenn vom Geisterlande die Verstorb'nen kehren, wenn der Erdball sich in Trümmern stäubt, o dann denk' ich, Emma, noch an dich! Dein gedenk' ich, und ein sanft Entzücken schwellt den Busen, der an deinem Busen schlug. Dein gedenk' ich, und dann hell und heller wird es vor dem trüben, düster'n Blick. Dein vergessen sollt' ich, dein vergessen? Die ein hartes Schicksal von mir schied! Eher mögen gleich den Meteoren die Planeten aus den Bahnen fliegen, eh' ich dich, du Einzige, vergesse! Liebe schrieb mit Flammenzügen deinen Namen tief im Busen mir. O die Göttliche, sie kann nur Ew'ges wirken in des deutschen Mannes bied'rer Brust. Nicht der Neuheit jugendliche Reize haben mir dein lieblich Bild entbuhlt, nicht der Alpen eis'ge Häupter haben mir mein Herz beengt. O, es schlägt in jeder Zone hoch für Freiheit, höher noch für Liebe, die um schöne Seelen Rosenkronen flicht.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Andreas Jakob Romberg (1767 - 1821), "Lied aus der Ferne", op. 15 (Lieder mit Clavier Begleitung) no. 3, published c1800? [ voice and piano ], Hamburg: Bei Johann August Böhme [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-09-18
Line count: 25
Word count: 161