by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891)
Wohl zu speisen
Language: German (Deutsch)
Mutter fliegt nach Futter aus, bringt's im Schnabel dann nach Haus'; aus dem Nest entgegen schauen ihr die Kleinen voll Vertrauen. Mutter teilt es redlich ein. Vögelein, Vögelein, Eure Mutter sollt ihr preisen, jedem Kind nach seinen Weisen wohl zu speisen! Bienchen als ein Wandersmann klopft bei vielen Blumen an: „Gib von deinem Eigentume mir den Honig, liebe Blume!“ Blümlein spricht mit holdem Sinn: „Nimm ihn hin! Nimm ihn hin! Ruh' bei mir von deinen Reisen; jedem Gast nach seinen Weisen wohl zu speisen!“ An der Straß' in trübem Mut hält vor sich den leeren Hut und fleht laut ein alter Blinder: „Ach, erbarmt euch mein, ihr Kinder!“ Gibt ihm Brot ein frommes Kind: „Iss geschwind! Iss geschwind! Allen Müden, allen Greisen, jedem Herz nach seinen Weisen wohl zu speisen!“
Authorship:
- by Rudolf Löwenstein (1819 - 1891) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Wohl zu speisen", op. 88 no. 2, published 1852 [ voice and piano ], from Klänge aus der Kinderwelt, Heft IV, no. 2, Berlin, Guttentag [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-10-29
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