by ? Minding
Schneeglöckchen
Language: German (Deutsch)
Sagtest ja, lieb' Schwester, mir, Mutters Bette sollt' ich seh'n. Doch ich sah kein Kissen hier; kann sie hier denn schlafen geh'n? Sage - ach, du weinest ja, blickest auf den kalten Stein. Schläft die liebe Mutter da so verlassen und allein? Hier ist's anders wie zu Haus' am Kamin bei Feuers Strahl. Da war's niemals kalt und graus, lieb und freundlich allzumal. Blümchen, erstes, das ich fand, sie hat's gern wohl, wird sie wach. Ach, wie öd' ist hier das Land! Wird sie wachen, Schwester? Ach! Hab' sie oft im Schlaf geseh'n, fühlt' auf meiner Stirn den Kuss, dass ich, wenn der Morgen graut, so wie du jetzt weinen muss. Himmelwärts, sagst du, sie ging; wollt', wir wären heute dort. O wie öd' ist alles Ding, seit lieb' Mutter gangen fort!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by (Karl Gottfried) Wilhelm Taubert (1811 - 1891), "Schneeglöckchen", op. 124 no. 5, published 1860 [ voice and piano ], from Klänge aus der Kinderwelt, Heft VII, no. 5, Berlin, Bahn [sung text checked 1 time]
Researcher for this page: Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-10-29
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