by Carl Morell (1823 - 1866)
In die Berge
Language: German (Deutsch)
In die Alpen hinein, in das schöne Land, In der Berge dunkelschattige Wand! In die Alpen hinein, in die schwarze Schlucht, Wo der Waldbach toset in wilder Flucht! Hinauf zu der Matte warmdüftigem Grün, Wo sie blüh'n Die rothen Alpenrosen. Schon schließen die starren Wände mich ein, Es tropft der Quell vom grauen Gestein; Der Tannzweig peitschend die Welle schlägt, Der Sturm hat die Nadeln hinweggefegt. Und oben, hoch in den Lüften, kreist Wie der Wildniß Geist, Der graue Lämmergeier. Und enger und enger schließt sich das Thal; Nur oben ein blauer Streifen schmal. Da schießt hervor aus dem feuchten Gestein Der Bach und stürzt in die Schlucht hinein. Ich klimme hinauf -- und aus Waldesnacht Hat mich angelacht Duftweiche Alpenweide. So ruh' ich träum'risch im warmen Grün, Seh' die Wolken hoch oben am Himmel zieh'n, Hör' unten tief in des Waldbachs Tosen Das helle Vogelgezwitscher kosen. Und -- ein Bote aus stillem Wunderreich -- Anschmiegt sich weich Die rothe Alpenrose.
Confirmed with Die poetische National-Literatur der deutschen Schweiz, dritter Band, ed. by Robert Weber, Glarus: J. Vogel, 1867, pages 514 - 515.
Authorship:
- by Carl Morell (1823 - 1866), "In die Berge" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Eduard Goltermann (1824 - 1898), "In die Berge", op. 38 (Sechs Gesänge) no. 1, published 1863 [ voice and piano ], Offenbach, André [sung text not yet checked]
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