by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902)
Fernsicht
Language: German (Deutsch)
Auf des Berges höchtstem Scheitel steh' ich alle Zeit so gerne, Wandersehnsucht, Winderahnung zieht mich nach der lichten Ferne. Und im Herzen hör' icg's rauschen, Jubelschlag von Adlerschwingen, und es wähnt die trunkne Seele durch's Unendliche zu dringen. Doch wie bald wird's bang' und öde in dem schwindlich weiten Raume, und nach einer Stelle flücht' ich an der Berge blauem Saume. Schwimmen doch wie sel'ge Inseln wollig weiche Wolken drüber, und nach deinen lieben Augen fliegt mein müdes herz hinüber. Ja, ich seh' dich grüssend wallen durch die fernen Lichtgefilde, und mein Wähnen und mein Träumen wird mir zum lebend'gen Bilde.
Authorship:
- by Wilhelm Ritter von Hertz, Dr. (1835 - 1902) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Adolf Jensen (1837 - 1879), "Fernsicht", op. 14 (6 Gesänge für 1 Singstimme mit Pianoforte) no. 2 (1864), published 1864 [ voice and piano ], Leipzig, Rieter-Biedermann [sung text checked 1 time]
- by Max Stange (1856 - 1932), "Fernsicht", op. 3 ([Fünf] Lieder und Gesänge für 1 hohe Singstimme mit Pianoforte) no. 3, published 1881 [ high voice and piano ], Berlin, Raabe & Plothow [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
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