by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900)
Noch einmal, eh ich weiterziehe
Language: German (Deutsch)
Noch einmal, eh ich weiterziehe Und meine Blicke vorwärts sende, Heb ich vereinsamt meine Hände Zu Dir empor, zu dem ich fliehe, Dem ich in tiefster Herzenstiefe Altäre feierlich geweiht, Daß allezeit Mich deine Stimme wieder riefe. Darauf erglüht tief eingeschrieben Das Wort: Dem unbekannten Gotte. Sein bin ich, ob ich in der Frevler Rotte Auch bis zur Stunde bin geblieben: Sein bin ich - und ich fühl die Schlingen, Die mich im Kampf darniederziehn Und, mag ich fliehn, Mich doch zu seinem Dienste zwingen. Ich will Dich kennen, Unbekannter, Du tief in meine Seele Greifender, Mein Leben wie ein Sturm Durchschweifender, Du Unfaßbarer, mir Verwandter! Ich will Dich kennen, selbst Dir dienen.
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Authorship:
- by Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844 - 1900), "Dem unbekannten Gott" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Frederick Delius (1862 - 1934), "Noch ein Mal" [ voice and piano ] [sung text not yet checked]
- by Fant de Kanter (b. 1969), "Dem unbekannten Gott", 2013 [ mezzo-soprano and piano ], from Prayers, no. 4 [sung text not yet checked]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-08-09
Line count: 21
Word count: 113