Zur heiligen Nacht
Language: German (Deutsch)
Senkst du wieder dich hernieder, heil'ge Nacht, ins Erdental? Bricht hervor aus deinen Gründen, Opferflammen zu entzünden, wieder deines Lichtes Strahl? Neues Leben willst du geben der in Frost erstarrten Welt; einen Frühling willst du wecken, willst des Friedens Palme strecken übers kampfdurchtobte Feld. Hört ihr's klingen? Hört ihr singen froher Boten große Zahl? Heute noch wie einst vor alters stimmen an sie ihres Psalters weihevollsten Festchoral: „Herr, dich preisen uns're Weisen, der du thronst in Himmelshöh'n! Denn du hast den Sohn gesendet, dass der Menschen Not sich wendet, und sie deine Gnade seh'n! Sel'ge Kunde, die von Munde nun zum Munde weiter schallt und in die verzagten Herzen, lindernd Angst und Furcht und Schmerzen, senkt des Trostes Allgewalt. Wer's vernommen, möge kommen und sich seines Heilands freu'n. Ja, zur Krippe ohn' Verweilen mit den Hirten lasst uns eilen, ihm der Seele Dank zu weih'n. Herr, dir neigen. Herr, dir beugen sich in Andacht Herz und Fuß; lass, so lange wir hier wallen, immer wieder uns erschallen deiner Liebe Himmelsgruß. Und zieht leise ihre Kreise einst um uns die letzte Nacht, dann, Herr, löse selbst die Bande, führ' uns aus dem Pilgerlande in der Heimat lichte Pracht!
Authorship:
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Georg Wilhelm Rauchenecker (1844 - 1906), "Zur heiligen Nacht", published 1900 [ three-part women's chorus and piano ], Düsseldorf, Schwann [sung text checked 1 time]
Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler
This text was added to the website: 2020-09-05
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