Die Mutter hat mich jüngst gescholten, Und vor der Liebe streng gewarnt: "Noch [jede]1", sprach sie, "hat's entgolten: Verloren ist, wen sie umgarnt!" - Drum ist es besser, wie ich meine, Wenn kein's von uns davon mehr spricht! Ich bin zwar immer noch die Deine: Doch lieben - Hans! kann ich dich nicht! Vor Allem, Hans, vergiß mir nimmer, Daß du nur mich zu lieben hast; Mein Lächeln sei dir Lust nur immer, Und jeder Andern Lächeln - Last. Ja, um der Mutter nachzugeben, Will ich mich, treu der [Doppelpflicht]2, Dir zu gefallen stets bestreben: Doch lieben, Hans - kann ich dich nicht! Bei jedem Feste, das wir haben, Soll's meine größte Wonne sein, Flicht deine Hand des [Frühlings]3 Gaben Zum Schmucke mir in's Mieder ein. Beginnt der Tanz - dann ist - wie billig - Ein Tanz mit Gretchen deine Pflicht; Selbst eifersüchtig werden will ich: Doch [lieben, Hans - kann ich dich]4 nicht! Und sinkt der Abend kühl hernieder, Und ruh'n wir dann, recht mild bewegt, Halt' immer mir die Hand an's Mieder, Und fühle, wie mein [Herzchen]5 schlägt. Und willst du mich durch Küsse lehren, Was stumm dein Auge zu mir spricht, Selbst das will ich dir nicht verwehren: Doch lieben, Hans - kann ich dich nicht!
2 lustige Lieder für Sopran am Klavier , opus 6
by Fritz Becker (1839 - 1903)
1. Doch lieben, Hans, kann ich dich nicht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875), "Gretchens Abscheu vor der Liebe"
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2019, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Het onderscheid", copyright © 2006, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The difference", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "La différence", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Das Veilchen. Ein Taschenbuch für Freunde einer gemüthlichen und erheiternden Lectüre. Achtzehnter Jahrgang. 1835. Wien, bey Heinrich Buchholz, k.k. Hof- und bürgl. Buchbinder, pages 43-44.
Note: Schubert received Seidl's poem in handwritten form. Seidl issued it later in a revised form in the almanac mentioned above, but did not include it in his poetry editions.
1 Seidl (1835 publication): "Jeder"2 Seidl (1835 publication): "Kindespflicht"
3 Seidl (1835 publication): "Lenzes"
4 Seidl (1835 publication): "Hans - dich lieben kann ich"
5 Seidl (1835 publication): "Herz mir"
Research team for this page: Richard Morris , Peter Rastl [Guest Editor]
2. Diebstahl (O du böser Knabe)  [sung text not yet checked]
Mädel trug des Wegs daher Einen Korb voll Blüten, Knabe schlich sich hinterher, -- Mädel kann sich hüten! -- Denn der Knabe, der war keck, Stahl die schönsten Blüten weg. O du böser Knabe! Knabe läuft und bringt nach Haus Die gestohlnen Blüten; Doch mit Lachen war es aus, -- Knabe kann sich hüten! -- Denn ein Schelm das Mädel war, Stahl ihm seine Ruhe gar, O du böses Mädel! Drauf, als sie sich wieder sah'n, Wie sie beid' erglühten! Schleicht der Knabe sich heran, -- Mädel kann sich hüten! -- Und eh' sie es nur geglaubt, Hat er Kuß auf Kuß geraubt. O du böser Knabe! Mädel mußt' sich fügen drin, Denn mit Kuß und Blüten Ging auch Herz und Hand dahin, -- Konnt' sich nicht mehr hüten! -- Und so stahlen, auf mein Wort, Beid' am Ende selbst sich fort. [Liebe]1 machet Diebe!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Diebstahl", appears in Lieder, in Romanzen und Balladen [formerly Bilder], first published 1844
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , copyright © 2022, (re)printed on this website with kind permission
1 Blodek: "Oh Liebe"
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]