Nie kann ich [dein]1 vergessen, Du warst doch einmal mein! Ich habe dich besessen So ganz, so ganz allein. Wo du magst immer säumen, Ich sag' es freudig mir: Du darfst ja träumen, Ja, träumen still von ihr. Und magst du auch verhöhnen Das Herz, das treu dich liebt, Es wird sich d'ran gewöhnen, Es blutet, und vergiebt. Dem Vöglein in den Bäumen, Dem klagt es nur von dir Und spricht: doch darf ich träumen, Ja, träumen still von ihr. Und lieg' ich einst im Grabe So starr, so kalt wie Eis, Fest halt' ich was ich habe, Die Liebe glühend heiß; Die spricht in allen Räumen Das süsse Wort zu mir: Getrost! du darfst ja träumen, Ja, träumen still von ihr.
Drei Gedichte von W. Floto, für Sopran mit Begleitung des Pianoforte , opus 118
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Nie kann ich dein vergessen  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
- by Wilhelm Floto (1812 - 1869)
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View original text (without footnotes)1 Abt: "dich"
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Sie flüstert leise: Gute Nacht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Die Sonne ruht von ihrer Reise, sie weckt die holden Sterne leise und spricht: Ihr Kleinen, haltet Wacht! Dann sendet sie die letzten Grüße, dann spendet sie die letzten Küsse und flüstert leise: Gute Nacht! Das Vöglein ruht im weichen Neste, es schaukelt sich im linden Weste und hat der lieben Kleinen Acht; sein Liedchen allgemach verklinget, und noch im süßen Traum es singet und flüstert leise: Gute Nacht! Das Blümchen blicket nach der Sonne, ihm pocht das Herz vor Liebeswonne, es glüht und duftet, weint und lacht; dann sinkt sein Haupt zu holdem Traume, es lauscht der Nachtigall im Baume und flüstert leise: Gute Nacht! Vor einem Hause muss ich stehen, nach einem Fenster muss ich sehen, ob sie wohl liebend mein gedacht. Da horch, wie sacht das Fenster rauschet, mein Liebchen still herniederlauschet und flüstert leise: Gute Nacht!
Authorship:
- by Wilhelm Floto (1812 - 1869)
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Die Thräne sagt es dir  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Als du das Wort gesprochen: „Ich will dein eigen sein!“ und mir dein Mund gestammelt: Lieb Mädchen, bist du mein? Ich sank dir in die Arme; „O schau ins Auge mir, du wirst nicht länger fragen, die Träne sagt es dir.“ Und als du bang' mir klagtest: „Mein Lieb, muss scheiden geh'n,“ du weißt es wohl, die Sinne, sie wollten mir vergeh'n, dass kaum ich's konnt' ertragen, das Herz gebrochen mir; du sahst in meine Augen, die Träne sagt' es dir. Du hast sie lang' vergessen, die einst dein süßes Lieb, mein Herz kann's nimmer glauben; o Teurer, o vergib! Vergessen, dich vergessen, nicht mehr gehören dir! Ich werd' es nimmer lernen, die Träne sagt es mir.
Authorship:
- by Wilhelm Floto (1812 - 1869)
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Researcher for this page: Johann Winkler