Es [heult]1 der Sturm, die Woge [schäumt]2, Und durch die Wolken fahren Blitze, Der alte Schiffer nickt und träumt Gar ruhig auf dem nassen Sitze: Wie wild um ihn die Woge schlägt, Wie auf und ab das Schifflein schaukelt, Ein Traum, der süße Bilder trägt, Umspielt sein Haupt und scherzt und gaukelt. Ein Eiland hebt er hell und schön Mit reichen Fluren aus den Wogen, Ein wundervolles Lenzgetön Aus Blütenhainen kommt geflogen - Der Alte ruft: «Hier legt ans Land! Hier in die Bucht, den stillen Hafen! O kommst du endlich, Friedensstand? Wie will ich süß nach Stürmen schlafen!» Da schießt aus schwarzer Nacht ein Strahl, Ein glühnder Gottespfeil, von oben, Der Schiffer und das Schiff zumal Mit Mann und Maus sie sind zerstoben, Die wilde Woge treibt zum Strand, Treibt Trümmer und Leichen treu zum Hafen - Glückseliger Träumer! Du hast Land, Nun kannst du süß nach Stürmen schlafen.
4 Gesänge für Männerchor , opus 224
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Des Schiffers Traum  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Ernst Moritz Arndt (1769 - 1860), "Des Schiffers Traum", written 1837
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View original text (without footnotes)1 Fliege: "braust"; further changes may exist not shown above.
2 Abt: "braust"; further changes may exist not shown above
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
2. Frühlings‑Ahnung  [sung text not yet checked]
Ein Windstoß kommt heran gebraust, Von wannen? Von wannen? Horch, wie er durch die Wipfel saust, Der Tannen! Der Tannen! Ein schriller Laut [nur]1! -- still ist's wieder Und rieselnd fällt der Reif hernieder. Was war's, was war's mein liebes Thal? Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald sausen und brausen die Stürme mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht. Ein Lichtstrahl flammt am Himmel hell, Von wannen? Von wannen? Sieh', wie die Wipfel glüh'n zur Stell Der Tannen, der Tannen! Ein jäher Schein [nur]1! -- dunkel wieder Und [traurig]2 schaut der Himmel nieder. Was war's, was war's mein liebes Thal? Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald [leuchtet und flammet die Sonne]3 mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht. Der Schnee floh [auf]4 den Bergen schon Von dannen, von dannen, Tiefschwarz dem Winter [sprechen]5 Hohn Die Tannen, die Tannen. Noch wenig Zeit nur! -- Vogellieder Erschallen froh und freudig wieder. Glück auf, Glück auf, mein liebes Thal! Heute zum allerersten Mal Will deinen Gründen Der Lenz sich künden, Bald rauschen und schäumen die Bäche mit Macht, Und der Frühling, der Frühling erwacht.
Authorship:
- by Friedrich Heinrich Oser (1820 - 1891), "Frühlingsahnung", appears in Liederbuch, in 1. Naturlieder, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Michael P Rosewall) , "An inkling of spring", copyright © 2024, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Liederbuch von Friedrich Oser. 1842-1874. Mit einem biographischen Verzeichnis der Componisten, Basel: Benno Schwabe, Verlagsbuchhandlung, 1875, pages 3-4.
1 Schläger: "nun"2 Schläger: "trübe"
3 Schläger: "sausen und brausen die Stürme"
4 Schläger: "von"
5 Schläger: "sprachen"
Research team for this page: Sharon Krebs [Guest Editor] , Melanie Trumbull
3. Still ist's im Reich der Todten  [sung text not yet checked]
Auf, Kameraden, laßt die Becher kreisen, So lang das Herz im Busen schlagen will, So lang leert die Becher unverdrossen, Im Leben trinkt man nur, und still, Still ist's im Reich der Todten! Schön ist es, schön bei süßen Minneweisen, Kosend zu treiben süßes Liebesspiel. Rasch welkt der Kranz, von Jugendglanz umflossen, Im Leben liebt man nur, und still, Still ist's im Reich der Todten! Im Herzen Muth und in der Hand das Eisen, So stürzt hinein in's laute Schlachtgewühl, Wo Lorbeer grünt, wenn auch von Blut begossen, Im Leben kämpft man nur, und still, Still ist's im Reich der Todten!
Authorship:
- by Friedrich Wilibald Wulff (1837 - 1898), "Still ist's im Reich der Todten", appears in Im Frühling: Gedichte, in Lied und Leben
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Confirmed with Friedrich Wilibald Wulff, Im Frühling, Altona: Verlagsbureau, 1856, pages 39 - 40. Appears in Lied und Leben.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
4. Lebensbedingung
Hat man Nichts zu trinken? . . . . . . . . . .— The rest of this text is not
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added as soon as we obtain it. —