Wo wohnet aller Enden An Wonnen wunderfalt' So liebliches Verschwenden, Als tief im dunklen Wald? Dich grüß' ich, grüne Laubesnacht: -- All' Trauern mir zu wenden, Deß hast du, süße Nacht. Wie oft nach deinem Grunde Mich trieb ein leiser Gram, Vom Himmel ward mir Kunde, Weil mir sein Friede kam. Dich grüß' ich, kühle Waldesnacht: -- Auf daß mein Herz gesunde In deines Domes Pracht. Nach dem verlornen Eden Bist du das weite Thor; Dein Duft ist leises Beten Und jedes Blatt ist Ohr. Dich grüß' ich, heil'ge Waldesnacht: Willst du vom Höchsten reden, Ich lausch' in Angedacht. Wenn wo der Schöpfer säumen Und Sabbath halten mag, So ist's in deinen Räumen, Du dunkler Eichenhag. Dich grüß' ich, stille Waldesnacht; Will unten ruhn und träumen, Du droben schauerst sacht.
5 Gesänge für 4 Männerstimmen , opus 99
by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885)
1. Waldnacht  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Waldnacht", appears in Heideblumen: Gedichte, in Waldmeister. -- Waldnacht
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Confirmed with Georg Scheurlin, Heideblumen. Gedichte, Heidelberg: Karl Winter, 1858, pages 99 - 100. Appears in Waldmeister Waldnacht.
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2. Eine Maiennacht  [sung text not yet checked]
Es legt um Busch und grüne Gipfel Die laue Nacht so sanft den Arm, Stumm werden liedervolle Wipfel Und Schlummer wieget ein den Harm. O Nacht, du heil'ge Nacht! O Nacht, du stille Nacht! [Wer hat dich doch so reich bedacht!]1 Als wollt' er leis zum Beten wecken So summet, fernem Läuten gleich, Ein Käfer noch zu duft'gen Hecken Und sucht sein Blütenbett so weich. O Nacht, du heil'ge Nacht! O stille Maiennacht! Wie hat dich Gott so reich bedacht! Und drüber hin zieh'n Silbersterne So sicher durch die dunkle Welt, Wie Pilger in der weiten Ferne, Die fest ein treuer Führer hält. O Nacht, du heil'ge Nacht! O Nacht, du stille Nacht! [Wer hat dich doch so reich bedacht!]1
Authorship:
- possibly by Julius Lunecke , "Eine Maiennacht"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Hoch deutsches Lied!, ed. by Bernh. Pompecki, Quedlinburg: Chr. Fr. Vieweg, 1900, pages 43 - 44. No author is given, but the Hofmeister Montasberichte indicates Lunecke as the author of the text.
1 Deppe: "Wie hat dich Gott so reich bedacht!"Research team for this page: Bertram Kottmann , Melanie Trumbull
3. Abendläuten  [sung text not yet checked]
Von hoher Bergeshalde Hab' ich zu Thal geschaut, Als drunten in den Tiefen Die Morgennebel gebraut. Das war eine heil'ge Frühe, So still, so glaubensvoll, Daß hoch und immer höher Das Herz mir überschwoll. Das war eine Gottesnähe, Die da die Seel' empfand -- Der ganze Mensch in Andacht Vor seinem Schöpfer stand.
Authorship:
- by Kurd Brüel , "Auch ein Gebet"
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Jägerlied  [sung text not yet checked]
[Was zieht so rüstig durch Flur und Wald]1, Durch Felsenkluft und Thal? Bald bricht es aus Büschen hervor mit Gewalt, Wie des Himmels tödtender Strahl, Und kräftig erschallt der Kriegsgesang, Der laute fröhliche Hörnerklang: Trarah! Trarah! Trarah! Frisch auf zum Kampf und Sieg! Wir Schützen, wir ziehen durch Flur und Wald, Durch Felsenkluft und Thal. Es hemmt die Schritte nicht List und Gewalt, Nicht des Feindes mächtige Zahl. Wir lassen erschallen den Kriegsgesang, Den lauten fröhlichen Hörnerklang: Trarah! Trarah! Trarah! Frisch auf zu Kampf und Sieg! Wir gehen dem muthigen Heere voran, Wir schließen seinen Zug, Und will sich der Feind den Flanken nah'n, Hui sind wir da im Flug, Und gilt es plötzlichen Überfall, Dann ruft der fröhliche Hörnerschall: Trarah! Trarah! Trarah! Dem Feinde Verderben zu. Weit spähet der Schütze nach seinem Ziel, Des sichern Schusses bewußt, Getroffen von unsern Kugeln, fiel Schon manche Feindes-Brust. Und bald gesammelt, bald zerstreut, Erneuern wir immer den wilden Streit, Trarah! Trarah! Trarah! Und Sieg krönt unsern Muth. Wohl schaut auf den Schützen mit holdem Blick Der Mädchen reizende Schaar! Im Felde der Liebe folgt ihm das Glück, Wie im Felde die Gefahr, Und nach dem kräftigen Kriegsgesang, Nach lautem fröhlichen Hörnerklang: Trarah! Trarah! Trarah! Ruht er im weichen Arm.
Authorship:
- possibly by Wilhelm Müller (1794 - 1827), "Jäger-Lied"
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View original text (without footnotes)Confirmed with Soldaten-Lieder. Den tapfern österreichischen und deutschen Kriegern aller Waffengattungen gewidmet, Wien, Verlag von Alb. A. Wenedikt, 1859, pages 38-40. No author is indicated in this volume, but Hofmeister's Monatsberichte indicates the poet as "W. Müller".
1 Abt: "Was ziehet so rüstig durch Flur und durch Wald"; further changes may exist not shown above.Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
5. Wiedersehen  [sung text not yet checked]
Die Sonne sinkt und schreibt in Farbenpracht, Auf ros'ge Wolken hin ihr: Gute Nacht; Doch strahlt sie lächelnd vor dem Untergehn Ein tröstend Wort uns zu: Auf Wiedersehn! Und wenn des Mondes Licht dem Tage weicht, Und wenn des Sternenheeres Glanz erbleicht, Da kannst Du's noch im feuchten Schimmer sehn Das milde Wort voll Trost: Auf Wiedersehn! Und wenn die Schwalben in die Ferne ziehn, Und wenn die lauen Sommerlüfte fliehn -- Du hörst im letzten Klang, Du fühlst im Wehn Das schöne Wort voll Trost: Auf Wiedersehn!
Authorship:
- by Friedrich August Leo (1820 - 1898), "Auf Wiedersehn", appears in Gedichte, in 1. Lyrisches
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Confirmed with Friedrich August Leo, Gedichte, dritte vermehrte Auflage, Leipzig: A. G. Liebeskind, 1886, page 69. Appears in Lyrisches.
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