by Georg Scheurlin (1802 - 1872)
Waldnacht
Language: German (Deutsch)
Wo wohnet aller Enden An Wonnen wunderfalt' So liebliches Verschwenden, Als tief im dunklen Wald? Dich grüß' ich, grüne Laubesnacht: -- All' Trauern mir zu wenden, Deß hast du, süße Nacht. Wie oft nach deinem Grunde Mich trieb ein leiser Gram, Vom Himmel ward mir Kunde, Weil mir sein Friede kam. Dich grüß' ich, kühle Waldesnacht: -- Auf daß mein Herz gesunde In deines Domes Pracht. Nach dem verlornen Eden Bist du das weite Thor; Dein Duft ist leises Beten Und jedes Blatt ist Ohr. Dich grüß' ich, heil'ge Waldesnacht: Willst du vom Höchsten reden, Ich lausch' in Angedacht. Wenn wo der Schöpfer säumen Und Sabbath halten mag, So ist's in deinen Räumen, Du dunkler Eichenhag. Dich grüß' ich, stille Waldesnacht; Will unten ruhn und träumen, Du droben schauerst sacht.
Confirmed with Georg Scheurlin, Heideblumen. Gedichte, Heidelberg: Karl Winter, 1858, pages 99 - 100. Appears in Waldmeister Waldnacht.
Authorship:
- by Georg Scheurlin (1802 - 1872), "Waldnacht", appears in Heideblumen: Gedichte, in Waldmeister. -- Waldnacht [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Franz Wilhelm Abt (1819 - 1885), "Waldnacht", op. 99 (5 Gesänge für 4 Männerstimmen) no. 1, published 1853 [ vocal quartet for male voices ], Leipzig, Hofmeister [sung text not yet checked]
- by Adolph Kugler (1848 - 1931), "Waldnacht", op. 4 (Vier Gesänge für vierstimmige Männerchor) no. 2 [ four-part men's chorus a cappella ], Offenbach am Main: Johann André [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2021-05-24
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