O guter Gott! Der Mensch liegt in größter Not, der Mensch liegt in größter Pein, drum möcht' ich lieber im Himmel sein. Ich bin von Gott und will wieder zu Gott, der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, wird leuchten mir bis in das ewig selige Leben. O guter Gott! Hinieden ist eitel Spott, hinieden ist eitel Schein, drum möcht' ich lieber im Himmel sein. Ich bin von Gott und will wieder zu Gott, der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, wird leuchten mir bis in das ewig selige Leben.
Sechs Lieder aus ernster Zeit , opus 63
by Robert Kahn (1865 - 1951)
1. Urlicht  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler2. Für uns!  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Fern im Osten, da gähnt ein Grab, da senkt man zu tausend die Toten hinab für uns! Im Westen, da ragt manch Kreuz schlicht und klein, da liegen sie stumm in langen Reih'n für uns! Und wo im Winde rauschet das Meer, da gaben sie freudig ihr Leben her für uns! Sie opferten Zukunft und Jugendglück, sie kehren nie wieder zur Heimat zurück für uns! Sie gaben ihr Alles, ihr Leben, ihr Blut, sie gaben es hin mit heiligem Mut für uns! Und wir? Wir können nur weinen und beten für sie, die da liegen bleich, blutig, zertreten für uns! Denn es gibt kein Wort, für das Opfer zu danken, und es gibt keinen Dank für sie, die da sanken für uns!
Authorship:
- by Reinhold Samuelsohn , as S. Reinhold
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Researcher for this page: Johann Winkler3. Die leuchtenden Tage  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Warum die Tage so leuchtend sind voll überirdischer Pracht? Warum der Abend so seltsam lind, so mondscheindurchflutet die Nacht? Es ist, weil offen das Himmelstor für uns're Gefall'nen steht, es ist, weil Engel- um Engelchor lichtschimmernd zur Erde geht. Gott Vater sandte die Mütter aus aufs Schlachtfeld in Feindesland: „Tragt sanft mir meine Söhne nach Haus." Gar manche den eig'nen fand.
Authorship:
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Researcher for this page: Johann Winkler4. Der Ausmarsch  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Der Meiler schwelt, und die Schwaben ziehn, Regen und Winde warten ihn; Leise verknistern die Scheite im Brand -- Der Köhler steht längst im Russenland. Auf der Stoppel rostet der Pflug. Mitten im Pflügen hieß es: Genug! Bauer und Pferde trabten vom Feld. Jetzt wird ein anderes bestellt. Wie ist es so still im dunkeln Wald: Nur der Häher ruft, kein Schuß erschallt; Die Jäger vergaßen Hund und Wild, Sie jagen, wo keine Schonzeit gilt. Die Netze bleichen in Sonne und Wind, Den Nachen lenkt ein Schifferkind; Die Schiffer und Fischer zogen hinaus Und werfen des Todes Netze aus . . . So rollt's und rasselt's nach Ost und West, Sie lauschen darauf im kleinsten Nest; Aus fernen Zügen verworrener Klang, Rossewiehern und Schlachtengesang. Und wie der Ton in ein Kirchlein dringt, Auf dem Chor von selber die Orgel klingt, Alte Fahnen am Pfeiler rauschen und wehn: Wir warden Wunder und Zeichen sehn.
Authorship:
- by Paul Roland (1856 - 1932), as Gottlieb, "Der Ausmarsch"
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Confirmed with Deutsche Heldenlieder. Gedichte aus dem Kriegsjahr 1914, Berlin: August Scherl G. m. b. H., 1914, page 52. (From the HathiTrust database.)
Researcher for this page: Melanie Trumbull
5. Der erste Schnee  [sung text not yet checked]
Language: German (Deutsch)
Das letzte Lied hat ausgeklungen, Das dir der Seewind noch gesungen, Und lind und sacht Hat dir der Schnee dein Bett gemacht Und dich in tiefste Ruh' gewiegt. Mein Kamerad, nun magst du träumen, Wie unter den verschneiten Bäumen So fern und weit Zur stillen Zeit Dein deutsches Haus im Frieden liegt.
Authorship:
- by Ludwig Thoma (1867 - 1921), "Der erste Schnee", appears in Krieg und Soldaten
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]6. Im Wetter  [sung text checked 1 time]
Language: German (Deutsch)
Nun brausen die Stürme durchs friedliche Haus und rütteln an den Grundpfeilern des Baus. O lasst es stürmen aus Ost und West, der Bau hält es aus, das Haus steht fest. Doch wo es stickig ist und verdumpft, wo etwas modrig, vermummt und versumpft, hei, wie es da fegt und zornig ruft und wirbelt Staub und reinigt die Luft! Schon lange hat es geschwült und gedroht, nun steh'n wir im Wetter von Blitzen umloht, nun heißt es, nicht zagen und Gott vertrau'n: Wir werden den Regenbogen schau'n. O Bogen des Friedens, spanne dich aus über ein wettergereinigtes Haus, drin deutsche Kinder, stark und rein, wachsen in herrlichste Zukunft hinein.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916)
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Research team for this page: Bertram Kottmann , Johann Winkler