by Paul Roland (1856 - 1932), as Gottlieb
Der Ausmarsch
Language: German (Deutsch)
Der Meiler schwelt, und die Schwaben ziehn, Regen und Winde warten ihn; Leise verknistern die Scheite im Brand -- Der Köhler steht längst im Russenland. Auf der Stoppel rostet der Pflug. Mitten im Pflügen hieß es: Genug! Bauer und Pferde trabten vom Feld. Jetzt wird ein anderes bestellt. Wie ist es so still im dunkeln Wald: Nur der Häher ruft, kein Schuß erschallt; Die Jäger vergaßen Hund und Wild, Sie jagen, wo keine Schonzeit gilt. Die Netze bleichen in Sonne und Wind, Den Nachen lenkt ein Schifferkind; Die Schiffer und Fischer zogen hinaus Und werfen des Todes Netze aus . . . So rollt's und rasselt's nach Ost und West, Sie lauschen darauf im kleinsten Nest; Aus fernen Zügen verworrener Klang, Rossewiehern und Schlachtengesang. Und wie der Ton in ein Kirchlein dringt, Auf dem Chor von selber die Orgel klingt, Alte Fahnen am Pfeiler rauschen und wehn: Wir warden Wunder und Zeichen sehn.
Confirmed with Deutsche Heldenlieder. Gedichte aus dem Kriegsjahr 1914, Berlin: August Scherl G. m. b. H., 1914, page 52. (From the HathiTrust database.)
Authorship:
- by Paul Roland (1856 - 1932), as Gottlieb, "Der Ausmarsch" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Robert Kahn (1865 - 1951), "Der Ausmarsch", op. 63 (Sechs Lieder aus ernster Zeit) no. 4 (1915), published 1915 [ voice and piano ], Leipzig: Hofmeister [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
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