Zur Ruhe, mein Herz, zur Ruh', Schliess deine Augen zu, Sind schon so müd' und rot und heiss Von Thränen, die doch [niemand]1 weiss Als ich, mein Herz, und du -- Schliess deine Augen zu. Schlafe, mein Herz, schlaf ein -- Siehst du den silbernen Schein, Siehst du den [grossen, den stillen]2 Stern? Er hat die müden Herzen so gern, Schlafe, mein Herz, schlaf ein In seinem silbernen Schein. Stille, mein Herz, sei still, Hör, was ich singen will -- Ich weiss einen Schatz so wunderschön, Den wollen wir beide suchen gehn -- Stille, mein Herz, sei still, Hör, was ich singen will. Sei nun ganz lieb und brav, Scheuche nicht unsern Schlaf, Wird dann zu [anderen]3 Herzen gehn, Lässt uns in [unserem]4 Kummer stehn -- Darum sei lieb und brav, Scheuche nicht unsern Schlaf.
Sechs Lieder , opus 46
by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932)
1. Schlummerlied  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Thekla Lingen (1866 - 1931), "Schlummerlied", appears in Am Scheidewege, first published 1898
See other settings of this text.
View original text (without footnotes)Confirmed with Thekla Lingen, Am Scheidewege, Berlin und Leipzig, Verlegt bei Schuster & Loeffler, 1898, pages 57-58.
1 Zilcher: "keiner"2 Zilcher: "großen, stillen"
3 Zilcher: "ander'n"
4 Zilcher: "unser'm"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Ferdinando Albeggiani , Johann Winkler
2. Der Gast  [sung text not yet checked]
Das Kind ist krank [zum Sterben]1, Die Lampe gibt trägen Schein, Die Mutter spricht: „Mir ist es, Als wären wir nicht allein.“ Der Vater sucht zu lächeln, Doch im Herzen [pocht's]2 ihm bang; Stiller wird's und stiller -- Die Nacht [ist]3 gar zu lang. Nun scheint der Tag [ins]4 Fenster, Die [Vögel]5 singen so klar; [Die beiden wußten lange, Wer der Gast gewesen war.]2
Authorship:
- by Theodor Fontane (1819 - 1898), "Der Gast", written 1854
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , "L'invité", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Theodor Fontane, 12.-14. Aufl., J.G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin 1908, page 19.
1 Marx: "zu sterben"2 Marx: "wird"
3 Marx: "war"
4 Marx: "durchs"
5 Marx: "Vöglein"
2 Marx: "Die Beiden wußten es lange,/ wer Gast gewesen war."
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Heimweh  [sung text not yet checked]
Wo die Wälder Wache halten um dein weißes Haus, daß nicht wilde Sturmgewalten toben ein und aus, kommt auf weichen, schnellen Schwingen öfter wohl ein Wehn, darin ist ein süßes Klingen und ein Glockengehn. Heimatlieder, liebe, traute, o, wie das doch singt, Heimatglocken, tiefe Laute, o, wie das doch klingt! Über deine dunklen, dichten Wälder wandert still deine Sehnsucht, die zur lichten fernen Heimat will.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Heimweh"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Fromm  [sung text not yet checked]
Der Mond scheint auf mein Lager, Ich schlafe nicht, Meine gefalteten [Hände]1 ruhen In seinem Licht. Meine Seele ist still, sie kehrte Von Gott zurück, Und mein Herz hat nur einen Gedanken: Dich und [dein]2 Glück.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Fromm", appears in Mit dem Leben. Neue Gedichte, in Eine Liebe
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2023, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2017, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Pieux", copyright © 2011, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Erster Band: Herddämmerglück, Hamburg und Berlin, Alfred Janssen, 1912, pages 119-120.
1 Voigt-Schweikert: "Hände sie"2 Webern: "mein"
Research team for this page: Jeroen Scholten , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Das mitleidige Mädel  [sung text not yet checked]
Trug mein Herz ich auf der Hand, [wehte]1 ein Wind her übers Land, weg war es! Kam ein Mütterchen. "Mit Verlaub: habt ihr mein Herz?" Die Alte war taub, nickte nur. Kam der Jäger, brummte was: "So ein Herz, was schert mich das, frag weiter!" Fragt' ich die Wege auf und ab, keiner mein Herz mir wieder gab, weg war es! Kam zuletzt des [Hufschmieds]2 Kind: "Mädel, sahst du kein Herz im Wind?" Lachte sie leis: "Hat's auch der Wind nicht, hast du doch keins, du dauerst mich, Bub, da, nimm meins, aber halt's fest!
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Das mitleidige Mädel"
See other settings of this text.
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English [singable] (John Bernhoff) , "The compassionate lassie"
- FRE French (Français) (Pierre Mathé) , copyright ©, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gesammelte Dichtungen von Gustav Falke, Berlin und Hamburg, Alfred Janssen, 1912, Volume 3, page 69.
1 Jarnach: "weht' "2 Schillings: "Huffenschmieds"
Researcher for this page: Peter Donderwinkel
6. Späte Rosen  [sung text not yet checked]
Jahrelang sehnten wir uns, Einen Garten unser zu nennen, Darin eine kühle Laube steht Und rote Rosen brennen. Nun steht das Gärtchen im ersten Grün, Die Laube in dichten Reben, Und die erste Rose will Uns all ihre Schönheit geben. Wie sind nun deine Wangen so blaß, Und so müde deine Hände. Wenn ich nun aus den Rosen dir Ein rotes Kränzlein bände Und setzte es auf dein schwarzes Haar, Wie sollt ich es ertragen, Wenn unter den leuchtenden Rosen hervor Zwei stille Augen klagen.
Authorship:
- by Gustav Falke (1853 - 1916), "Späte Rosen"
Go to the single-text view
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]