Alles so stille, der Himmel, das Meer; alles in Frieden, lieblich und hehr, Licht an dem Himmel und Licht in der Flut, alles, ja alles ruht. Ferne nur läutet die Glocke darein, leise sie redet zum Abend hinein. Alles so stille, der Abend, das Meer, Herz, und so klage nicht mehr. Tobten die Wogen und brauste der Wind, wird es am Abend immer doch lind, und mit dem Ölzweig über das Meer flieget die Taube daher! Irr, wie die Wellen wogen im Meer, woget das Leben dahin und daher; dass an dem Abende über das Meer flöge die Taube, die Taube daher!
Waldblumen
by Joseph (Gabriel) Rheinberger (1839 - 1901)
1. Abend am Meer  [sung text checked 1 time]
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), "Abend am Meer", appears in Wintergarten: Novellen und Wanderbilder nebst einer lyrischen Nachlese, in Gedichte
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Confirmed with Franz Alfred Muth, Wintergarten: Novellen und Wanderbilder nebst einer lyrische Nachlass, Frankfurt am Main: G. J. Hamacher, 1874, page 159. Appears in Gedichte.
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2. Das Mühlrad geht im Lindengrund  [sung text checked 1 time]
Das Mühlrad geht im Lindengrund, das Wasser rauscht vom Walde; von alten Tagen spricht sein Mund, da Veilchen an der Halde. Von Tagen, da die Nachtigall im Busche süß geschlagen, von Tagen süß wie Liederschall, ach, von vergangnen Tagen! Gestorben Knab und Mägdelein, so rosig, ach, so sinnig; so einsam ich, so ganz allein, die Tage so unminnig. Wohin, wohin, viel süße Stund, wohin, du Veilchen an der Halde? Das Mühlrad geht im Lindengrund, das Wasser rauscht vom Walde.
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Bertram Kottmann3. Erstes Wanderlied  [sung text checked 1 time]
Nun blühn auf der Heide die Blümlein so rot; o Wandern, meine Freude, wie tust du mir Not! Komm, Zweig von der Linde, mir rasch auf den Hut. Mein Stab, nun geschwinde! Tut Wandern nicht gut? Da grüßen die Lerchen sogleich in dem Feld; o Blick von den Bergen weitaus in die Welt! Grüß Gott, Ström und Quellen, euch Blümlein so bunt; grüß Gott, all Gesellen, die wandern zur Stund!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Bertram Kottmann4. Scheiden  [sung text checked 1 time]
Fahr' wohl, fahr' wohl auf immerdar, Du Städtlein in dem Grunde, Du Jugendzeit so wunderbar, Ade zu dieser Stunde! Noch glänzt ein Licht im Vaterhaus -- Ich muß zur weiten Welt hinaus. Am Pfade dicht die Rose blüht, So duftig rot, so eigen; Ich schau' auf sie -- die Thräne glüht, Da jedes Wort muß schweigen. Ich grüße still zu Thal, zu Thal [Vieltausendmal, vieltausendmal.]1 Still brech' ich mir die Rose[,] glüh Und netze sie mit Thränen, Dann wend' ich mich, so weh wie nie, Wie nie das Herz voll Sehnen. Doch einmal grüß' ich noch zu Thal [Vieltausendmal, vieltausendmal.]1
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), no title, appears in Waldblumen, in 2. Herzensklänge und Lebensstimmen [3rd edition], in Scheiden, no. 2
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Alfred Muth, Waldblumen, Dritte, durchaus ausgewählte und reich vermehrte Auflage, Paderborn: Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh, 1885, page 108.
1 Rheinberger: "Viel tausendmal, viel tausendmal!"Research team for this page: Bertram Kottmann , Sharon Krebs [Guest Editor]
5. Zweites Wanderlied  [sung text not yet checked]
Früh am Morgen auf zu Fuß, Zur der Lerche Wandergruß Alle Vögel haben bald Dich geseh'n im frischen Wald, Grüßen gleich den Wand'rer. Bächlein macht die Augen auf, Rauscht und grüßt in seinem Lauf, Sagt es gleich dem Morgenschein, Daß er lugt in's Thal hinein Und in's Herz dem Wand'rer. Aus den Wipfeln süß es klingt, Aus den Büschen hell es singt, Alle Glocken werden wach, Alle Blumen flüstern nach: Glück zum Weg beim Wandern! "Reise früh am Morgen du!" Rufet dir die Lerche zu. Abends dann geträumt, geträumt, Wenn der Mond die Welt besäumt Von dem sel'gen Wandern.
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), no title, appears in Haideröslein ; Ein Liederstrauß, in 2. Herzensklänge, in Wandern, no. 1
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Confirmed with Haideröslein. Ein Liederstrauß, Würzburg: Leo Wörl'sche Buch-, Kunst- und Verlagshandlung, 1870, page 59.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
6. Sommernacht  [sung text not yet checked]
Funkelnd und flimmernd in endloser Pracht Senkt über Täler und Wälder sich Nacht, Leise erschauernd in sehnender Lust Senkt sich die Nacht in die ahnende Brust. Tiefblaue, mondlichte, sehnende Nacht, Wie voller Sterne der Himmel doch lacht! Duft der Jasminen weht lieblich im Wind, Rosen durchhauchen die Lüfte so lind. Weckst du das alte, das ewige Lied, Sehnend nach Eden, das lange uns mied? Tiefblaue, mondlichte, sehnende Nacht, Rosen erglühen und Nachtigall wacht. Funkelnd und flimmernd in endloser Pracht Senkt über Täler und Wälder sich Nacht, Leise erschauernd in Sehnsucht und Lust Senkt sich die Nacht in die ahnende Brust.
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Ferdinando Albeggiani7. Aus den Alpen  [sung text not yet checked]
Wie flatternde Bänder Der schneeige Schaum Und weit um die Ränder Grüntannen im Traum! Ihr rauschenden Wellen, Wohin, ach, wohin? Sucht Wandergesellen Der flüchtige Sinn? Die Wasser, sie wogen Grünschneeig zu Thal Durch felsige Bogen Mit mächtigem Strahl. "Mag träumen die Tanne, Wir wandern und zieh'n In himmlischem Banne, Fragt Niemand wohin?" "Der Jugend das Wandern, Dem Alter die Ruh'! Ruft einer der andern, "Ihr Wellen, nur zu!" "Gelebt ist gelitten! Ihr Wellen, nur zu! Wir wandern und bitten Um himmlische Ruh'!"
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890), no title, written 1877-1878, appears in Waldblumen, in 2. Herzensklänge und Lebensstimmen [3rd edition], in Aus den Alpen, no. 1
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Sharon Krebs) , "From the alps", copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Franz Alfred Muth, Waldblumen, Dritte, durchaus ausgewählte und reich vermehrte Auflage, Paderborn: Druck und Verlag von Ferdinand Schöningh, 1885, page 119.
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Sharon Krebs [Guest Editor]
8. Alpenandacht  [sung text checked 1 time]
Von Alpenhöh zur Abendzeit erklingt das Horn voll Lust und Leid, halb Andachtslust, halb Heimatweh die Glocken läuten übern See: Lobet den Herrn, lobet den Herrn nah und fern, ihr Gipfel der Erde, am Himmel ihr Stern’! Da glühn, Altären gleich, die Höhn so rosenrot, so andachtsschön; da glimmet auf dem Himmelsblau so tief und klar: Lobet den Herrn, lobet den Herrn nah und fern, ihr Gipfel der Erde, am Himmel ihr Stern’! Und du, mein Herz, in stiller Nacht sag an, was in dir weint und lacht, ist’s Andachtslust, ist’s Heimatweh? Die Glocken läuten übern See: Lobet den Herrn, lobet den Herrn nah und fern, ihr Gipfel der Erde, am Himmel ihr Stern’!
Authorship:
- by Franz Alfred Muth (1839 - 1890)
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Researcher for this page: Bertram Kottmann