Wiedersehen, Herzensglaube! Wiederfinden, theures Wort! Euch erblüht die Lebenslaube, Euch der Kranz, schon halb verdorrt! Wunden heilen, Thränen schwinden, Wenn uns euer Hauch umkos't; Wiedersehen, Wiederfinden Ist der Herzen schönster Trost! Treue dauert unerkaltet Und erringt ihr fernes Ziel, Ob das Schicksal feindlich waltet In dem dunkeln Wechselspiel. Werden auch von ihm, dem blinden, Nieten und Gewinn verlos't, Wiedersehen, Wiederfinden Ist der Herzen schönster Trost! Wiederfinden, was verloren! Wiedersehen, was sich sucht! Endlich ward der Sturm beschworen In der sichern Felsenbucht! Endlich wird von Wirbelwinden Nicht mehr unser Boot umtos't! Wiedersehen, Wiederfinden Ist der Herzen schönster Trost! Fasse Muth, du müder Waller, Ob es lange Trennung gilt! Denn ein Ruh'platz warter Aller, Welcher jedes Heimweh stillt; Unterm Schattenbach der Linden, Neben Hügeln frisch bemoos't; Wiedersehen, Wiederfinden Ist der Herzen schönster Trost!
3 Lieder
Song Cycle by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859)
1. Wiedersehen, wiederfinden  [sung text not yet checked]
Authorship:
- by Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf (1765 - 1836), as Arthur von Nordstern, "Wiedersehen, Wiederfinden", appears in Arthurs von Nordstern hinterlassene Geistliche Gedichte, in Vierte Abtheilung: Gesänge für Freimaurer
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Confirmed with Arthurs von Nordstern hinterlassene Geistliche Gedichte, Leipzig: B. G. Teubner, 1840, pages 294 - 296. Appears in Vierte Abtheilung: Gesänge für Freimaurer.
Researcher for this page: Melanie Trumbull
2. Die dunklen Schatten fliehen  [sung text checked 1 time]
Die dunklen Schatten fliehen, Der Morgenhimmel glänzt, Der Berge Spitzen glühen Vom jungen Licht umkränzt. [Sey uns gegrüßt, du holdes Licht]1! Du säumest, doch verläßst uns nicht. Das Gute kommt von oben, Da wohnt des Lichtes Quell. Wo Morgenstern' ihn loben, Da ist es ewig hell. Wir wandeln hier im dunkeln Thal, Doch leuchtet uns des Himmels Strahl. O Vater sende Segen Auf deiner Kinder Schaar! Uns leucht' auf dunklen Wegen Dein Antlitz immerdar. [Erhebe du dein Angesicht, Verlaß uns nicht, verlaß uns nicht!]2
Authorship:
- by Friedrich Adolf Krummacher (1768 - 1845), "Morgenlied", appears in Festbüchlein, in 2. Das Christfest
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View original text (without footnotes)Confirmed with Festbüchlein. Eine Schrift für das Volk, von F. A. Krummacher. Zweites Bändchen. Das Christfest, Zweite verbesserte und vermehrte rechtmäßige Auflage, Duisburg und Essen, bei Bädeker und Kürzel, 1814, page 136.
1 Reissiger: "Sei uns gegrüsst du helles Licht,/ sei uns gegrüsst du liebes Licht"2 Reissiger: "Zu dir steht unsere Zuversicht/ wir stehn zu dir verlass uns nicht."
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
3. Die Nachbarin  [sung text not yet checked]
Mein Stübchen ist mir lieber Als aller Säle Pracht, Sie wohnt mir gegenüber, Mein Stern in dunkler Nacht! Ich kann hinüber blicken, Ich seh' ihr hold Gesicht, Und ach, ihr freundlich Wesen, Gibt Hoffnung mir und Licht. Am offnen Fenster stehen Der Frühlingskinder viel, Und hinter diesen Blumen treibt sie ihr loses Spiel. Doch sinkt der Abend nieder Und schweiget das Gewühl, Dann tönet meine Laute, Und sie lauscht meinem Spiel. Ich sing' mit bangem Herzen Dann oft: ich liebe dich! Da wiederholt ein Echo Gar sanft: ich liebe dich! O Echo, süße Stimme! Wie dringt dein Ton in's Herz, Seit du mir nachgesungen, Durchbebt mich Freud' und Schmerz. Jüngst sah ich sie am Fenster Bei hellem Mondenschein; Da schlug das Herz mir höhre, Ich rief: o wärst du mein! Sie sah zu mir herüber, Das Aug' voll Liebesschein, Und flüsterte durch Blumen Wie Echo: ewig dein!
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Die Nachbarin"
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Confirmed with Liederbuch des deutschen Volkes, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1843, song no. 581, pages 174 - 175.
Researcher for this page: Melanie Trumbull