Die Nachbarin
Language: German (Deutsch)
Mein Stübchen ist mir lieber Als aller Säle Pracht, Sie wohnt mir gegenüber, Mein Stern in dunkler Nacht! Ich kann hinüber blicken, Ich seh' ihr hold Gesicht, Und ach, ihr freundlich Wesen, Gibt Hoffnung mir und Licht. Am offnen Fenster stehen Der Frühlingskinder viel, Und hinter diesen Blumen treibt sie ihr loses Spiel. Doch sinkt der Abend nieder Und schweiget das Gewühl, Dann tönet meine Laute, Und sie lauscht meinem Spiel. Ich sing' mit bangem Herzen Dann oft: ich liebe dich! Da wiederholt ein Echo Gar sanft: ich liebe dich! O Echo, süße Stimme! Wie dringt dein Ton in's Herz, Seit du mir nachgesungen, Durchbebt mich Freud' und Schmerz. Jüngst sah ich sie am Fenster Bei hellem Mondenschein; Da schlug das Herz mir höhre, Ich rief: o wärst du mein! Sie sah zu mir herüber, Das Aug' voll Liebesschein, Und flüsterte durch Blumen Wie Echo: ewig dein!
Confirmed with Liederbuch des deutschen Volkes, Leipzig: Breitkopf & Härtel, 1843, song no. 581, pages 174 - 175.
Authorship:
- from Volkslieder (Folksongs) , "Die Nachbarin" [author's text checked 1 time against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Karl Gottlieb Reissiger (1798 - 1859), "Die Nachbarin", published 1835, from 3 Lieder, no. 3, Dresden, Paul [sung text not yet checked]
Researcher for this page: Melanie Trumbull
This text was added to the website: 2022-03-15
Line count: 32
Word count: 147