Schlaf, Kindchen, süße, schlaf! Ich bring' dir Äpfel und Nüsse, schlaf! Auch Mandelkern und Feigen; Das Kind soll schlafen und schweigen. Schlaf, Kindchen, schlaf, schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, feste, schlaf! Es kommen fremde Gäste, schlaf! Die Gäste, die jetzt kommen 'rein, Das sind die lieben Engelein. Schlaf, Kindchen, schlaf, schlaf, Kindchen, schlaf! Schlaf, Kindchen, wohlgemut, schlaf! In deiner Wiege, da schläft sich's gut, schlaf! Nun schlaf eine lange Weile, Zwei Stunden oder dreie. Schlaf, Kindchen, schlaf, schlaf, Kindchen, schlaf!
Acht Liedchen großen und kleinen Kindern vorzusingen, Dritte Folge
Song Cycle by Leo Blech (1871 - 1958)
1. Wiegenlied  [sung text checked 1 time]
Subtitle: Altes Kinderlied
Authorship:
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]2. Der Mutter vorzusingen  [sung text checked 1 time]
Ach wär ich ein Vöglein, ich wüßt was ich tät: Ich lernte mir Lieder von morgens bis spät, dann setzt ich mich dort, wo lieb Mütterlein wär, und säng ihr die Lieder der Reihe nach her. Und wär ich ein Fischlein, ich wüßt, was da wär: ich tauchte zum Grunde tief unten ins Meer, holt Bernstein und Muscheln, ihr glaubt nur für mich? Der Mutter den Bernstein, die Muscheln für mich. Und wär ich ein Schuster, ich hätt keine Ruh, Ich machte für mich und für's Mütterlein Schuh; die wären zum Tanz nicht zu kurz, nicht zu lang, dann tanzten wir beid nach der Vöglein Gesang. Und wär ich ein Schäflein, da hab' ich im Sinn: ich gäb alle Wolle dem Mütterlein hin, die spinnt dann die Wolle und strickt sicherlich zwei Dutzend Paar Strümpfe für sich und für mich. Und wär ich der Winter, es sollt dich nicht reu'n, das Eis und der Schnee müßten Zucker dann sein, die Erde der Kuchen, den brockten wir fein, die Mutter und ich in den Kaffee hinein. Doch mancherlei möcht ich denn doch wohl nicht sein: Nicht Äpfel, noch Kirschen, nicht Wasser, noch Wein; dann äßest du mich, oder tränkst du mich aus, dann hätt' meine Mutter kein Kind mehr im Haus.
Authorship:
- by Anonymous / Unidentified Author
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]3. Tintenheinz und Plätscherlottchen  [sung text checked 1 time]
Heini, Heini, ach, Heini ist dumm! Stippt mit allen Fingerchen im Tintenfaß rum. Heini, Heini, kleiner dummer Mohr! Stippt sich alle Fingerchen, Klecks, ins Ohr. Und unten am Brunnen, da steht ein Faß, da macht sich unsre Lotte pitschepatschenaß. Und oben die Sonne hat drüber gelacht und hat unsre Lotte wieder trocken gemacht. Heini, Heini ist dumm! la la la...
Authorship:
- by Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 - 1920)
- by Paula Dehmel (1862 - 1918)
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]4. Der Traum  [sung text checked 1 time]
[Es]1 war ein niedlich' Zeiselein, Das träumte nachts im Mondenschein: Es säh am Himmel Stern [bei]2 Stern, Davon [wär]3 jeder ein Hirsekern. Und als es geflogen [himmelauf]4, Da pickte das Zeislein die Sterne auf, Piep - Wie war das im [Traume]5 so lieb! Und als die [Sonne]6 beschien den Baum, [Erwachte]7 das Zeislein [von seinem]8 Traum. Es [wetzte]9 [das Schnäblein]10 her und hin Und [sprach]11 verwundert in seinem Sinn: "Nun hab [ich]12 gepickt die ganze Nacht Und [bin]13 [doch so hungrig]14 aufgewacht! Ping - Das ist [mir]15 ein [närrisches]16 Ding!"
Authorship:
- by Victor August Eberhard Blüthgen (1844 - 1920), "Des Zeisigs Traum", appears in Im Kinderparadies, no. 3
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Emily Ezust) , "The Dream", copyright ©
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , copyright © 2016, (re)printed on this website with kind permission
1 Doebber: "Das"; further changes may exist not shown above.
2 Wallnöfer: "an"
3 Kügele: "war"
4 Blech: "zum Himmel hinauf"
5 Blech: "Traum"
6 Kügele: "Sonn'"
7 Kügele: "Erwacht"
8 Kügele: "aus dem"
9 Blech: "wetzt"; Kügele: "wetzt'"
10 Blech, Wintzer, Zemlinsky: "das Schnäbelchen"; Wallnöfer: "sein Schnäbelchen"
11 Wallnöfer: "denket"
12 Wallnöfer: "es"
13 Wallnöfer: "ist"
14 Blech: "so hungrig noch"
15 Wallnöfer: "doch"
16 Blech: "närrisch"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
5. Abendlied  [sung text checked 1 time]
Wie so leis die Blätter wehn
In dem lieben stillen Hain,
Sonne will schon schlafen gehn,
Läßt ihr [goldnes]1 Hemdelein
Sinken auf den grünen Rasen
Wo die schlanken Hirsche grasen
In dem roten Abendschein.
[Gute Nacht, Heiapopeia
Singt, Gockel, Hinkel und Gackeleia.]2
In der Quellen klarer Flut
Treibt kein Fischlein mehr sein Spiel,
Jedes [sucht]3, wo es ruht,
Sein gewöhnlich Ort und Ziel
Und entschlummert überm Lauschen
Auf der Wellen leises Rauschen
Zwischen bunten Kieseln kühl.
[Gute Nacht, Heiapopeia
Singt, Gockel, Hinkel und Gackeleia.]2
Schlank schaut auf der Felsenwand
Sich die Glockenblume um,
Denn verspätet über Land
Will ein Bienchen mit [Gebrumm]4,
Sich zur Nachtherberge melden
In den [zarten blauen]5 Zelten,
Schlüpft hinein und wird ganz stumm.
[Gute Nacht, Heiapopeia
Singt, Gockel, Hinkel und Gackeleia.]2
[ ... ]
Authorship:
- by Clemens Maria Wenzeslaus von Brentano (1778 - 1842), no title, written 1816, appears in Das Märchen von Gockel und Hinkel, first published 1837
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View original text (without footnotes)1 Blech: "goldenes"
2 omitted by Diepenbrock
3 Blech, Diepenbrock: "suchet"
4 Blech, Diepenbrock: "Gesumm"
5 Blech, Diepenbrock: "blauen, zarten"
6 Diepenbrock:
Dir vertraun wir ohne Harm In der wilden Einsamkeit Wie in Hofes eitlem Schwarm.
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
6. Frühlingsglocken  [sung text checked 1 time]
Schneeglöckchen tut läuten: [Kling -- ling -- ling]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ei, gar [ein]1 lustig Ding! Der Frühling heut' geboren ward, Ein Kind der allerschönsten Art; [Zwar liegt es]2 noch im weißen Bett, Doch spielt es schon so wundernett, Drum kommt, ihr [Vögel]3, aus dem Süd' Und bringet neue Lieder mit! Ihr Quellen all, Erwacht im Tal! Was soll das lange Zaudern? Sollt mit dem Kinde plaudern! Maiglöckchen tut läuten! [Bim -- bam -- bam!]1 Was hat das zu bedeuten? Frühling ist Bräutigam: Macht Hochzeit mit der Erde heut' Mit großer Pracht und [Festligkeit]4. Wohlauf denn, Nelk' und Tulipan, Und schwenkt die bunte [Hochzeitfahn']5! Du Ros' und Lilie, [schmücket euch, Brautjungfern sollt ihr werden gleich!]6 [Ihr]7 Schmetterling' [Sollt]8 bunt und flink [Den Hochzeitreigen]9 führen, Die Vögel musiciren! Blauglöckchen tut läuten! [Bim - bam - bim!]1 Was hat das zu bedeuten? -- Ach, das ist gar zu schlimm! Heut' nacht der Frühling scheiden muß, Drum bringt man [ihm]10 den Abschiedsgruß: Glühwürmchen ziehn mit Lichtern hell, Es rauscht der Wald, es klagt der Quell, Dazwischen singt mit süßem Schall Aus [jedem]11 Busch die Nachtigall, [Und]12 wird ihr Lied So bald nicht müd', Ist auch der Frühling [schon]1 [ferne]13 - Sie hatten [ihn alle]14 so gerne!
Authorship:
- by Robert Reinick (1805 - 1852), "Frühlingsglocken", appears in Lieder, in Frühling und Liebe, appears in Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, first published 1837
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , copyright © 2021, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "Lenteklokjes", copyright © 2012, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Cloches de printemps", first published 1892, copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Ferdinando Albeggiani) , "Campane di primavera", copyright © 2009, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Robert Reinick, Lieder eines Malers mit Randzeichnungen seiner Freunde, Düsseldorf, 1838. First published in Deutscher Musenalmanach auf das Jahr 1837, page 213. Note for stanza 4, line 10, word 3: sometimes spelled "musizieren"
1 omitted by Blech.2 Dresel: "Es liegt zwar"
3 Blech: "Vöglein"
4 Lachner: "Herrlichkeit"
5 Blech: "Hochzeitsfahn"
6 Blech, Schumann, Spohr, Wolf: "schmückt euch fein!/ Brautjungfern sollt ihr heute sein!"
7 omitted by Schumann, Spohr, Wolf.
8 Blech: "So"
9 Blech: "Ihr sollt den Reigen"
10 Dresel: "ihrer"
11 Blech: "jeden"
12 Blech: "Sie"
13 Schumann, Spohr, Wolf: "so ferne"
14 Blech: "all ihn"
Research team for this page: Emily Ezust [Administrator] , Johann Winkler
7. Kindergebet  [sung text checked 1 time]
Subtitle: Altes Kinderlied
Wenn die Kindlein schlafen gehn, an dem Bett zwei Englein stehn, decken sie zu und decken sie auf, haben liebend ihr Auge darauf. Wenn dann auf die Kindlein stehen, beide Engel schlafen gehn, reicht nicht mehr der Englein Wacht, Gott hält selber nun die Wacht. Lieber Gott und Engelein, laßt mich fromm und gut doch sein, laßt mir doch mein Hemdelein recht bald werden viel zu klein.
Authorship:
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Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]8. Der Sandmann  [sung text checked 1 time]
Zwei feine Stieflein hab ich an Mit wunderweichen Söhlchen dran, Ein Säcklein hab ich hinten auf, Husch! trippl' ich rasch die Trepp' hinauf; Und wenn ich in die Stube tret, Die Kinder beten [das Abendgebet]1, Von meinem [Sand]2 zwei Körnelein Streu ich auf ihre Äugelein, [Da schlafen sie die ganze Nacht In Gottes und der Englein Wacht. Von meinem Sand zwei Körnelein Streut' ich auf ihre Äugelein:]3 Den frommen Kindern soll gar schön Ein froher Traum vorübergehn. Nun risch und rasch mit Sack und Stab [Nur wieder jetzt die Trepp' hinab,]4 Ich kann nicht länger müßig stehn, [Ich]5 muß [noch heut zu Vielen]6 gehn, -- [Da nicken sie schon und lachen im Traum, Und öffnete doch mein Säcklein kaum!]7
Authorship:
- by (Gustav) Hermann Kletke (1813 - 1886), "Der Sandmann", appears in Phantasus, appears in Gedichte, in 4. Aus dem Sagen- und Märchenwald, first published 1841
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Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- CAT Catalan (Català) (Salvador Pila) , "L’esperit de la son", copyright © 2020, (re)printed on this website with kind permission
- DUT Dutch (Nederlands) [singable] (Lau Kanen) , "De zandman", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
- ENG English (Sharon Krebs) , "The sandman", copyright © 2010, (re)printed on this website with kind permission
- FRE French (Français) (Guy Laffaille) , "Le marchand de sable", copyright © 2013, (re)printed on this website with kind permission
Confirmed with Gedichte von Hermann Kletke, Vermehrte Gesammt-Ausgabe, Berlin: Verlag von E.H. Schroeder (Hermann Kaiser), 1873, page 55.
1 Schumann: "ihr Gebet"; one CD booklet reportedly has "ein Gebet" for Schumann.2 Blech: "Sack"
3 omitted by Blech.
4 Blech: "Die Treppe risch und rasch hinab,"
5 omitted by Schumann.
6 Schumann: "heut noch zu gar vielen"
7 in various anthologies: "Nun seht, mein Säcklein öffnet' ich kaum, / Da nickt ihr schon und lächelt im Traum!"; Blech: "Da nicken sie schon und lächeln im Traum, / Sie nicken, lächeln schon im Traum / Und doch öffnet' ich mein Säcklein kaum."; Schumann: "Da nickt ihr schon und lacht im Traum, / Und öffnete doch mein Säcklein kaum."
Research team for this page: John Versmoren , Sharon Krebs [Guest Editor]