by Martin Drescher (1863 - 1920)
Fragt mich nicht nach
Language: German (Deutsch)
Fragt mir nicht nach! Im Zorn bin ich gegangen von allem, was die Heimat Liebes gab. Der Meinen müd', griff ich zum Wanderstab, um in der Fremde Frieden, Frieden zu erlangen. Ich fand ihm nimmer. Wind und Wellen schlangen mich in die Tiefe, in dem Schlamm hinab. Nach Menschen lernt' ich hungern, und ich hab' wild aufgeschrieen: "Wer trägt nach mir Verlangen?" Dann kam ein Tag. Ich durfte ruh'n und rasten am warmen Herde, weiche Hände fassten mich freundlich an. Kurz war der Traum, voll Schmach verstiessen mich, die Treue mir geschworen. Sei's drum! Ich hab' nur euch, nicht mich verloren; ich weiss allein zu geh'n. Fragt mir nicht nach!
Authorship:
- by Martin Drescher (1863 - 1920) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Hugo Wilhelm Ludwig Kaun (1863 - 1932), "Fragt mich nicht nach", op. 86 (Vier Lieder) no. 2 [ voice and piano ], from Vier Lieder nach Dichtungen von Martin Drescher, no. 2, Berlin, Bote & Bock [sung text checked 1 time]
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website: 2011-07-06
Line count: 14
Word count: 110