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Der Tag ist wieder hin, und diesen Teil des Lebens, wie hab ich ihn verbracht? Verstrich er mir vergebens? Hab ich mit allem Ernst dem Guten nachgestrebt? Hab ich vielleicht nur mir, nicht meiner Pflicht gelebt? War’s in der Furcht des Herrn, dass ich ihn angefangen? Mit Dank und mit Gebet, mit eifrigem Verlangen, als ein Geschöpf von Gott der Tugend mich zu weihn und züchtig und gerecht und Gottes Freund zu sein? Hab ich in dem Beruf, den Gott mir angewiesen, durch Eifer und durch Fleiß ihn, diesen Gott, gepriesen; mir und der Welt genützt und jeden Dienst getan, weil ihn der Herr gebot, nicht weil mich Menschen sahn? Wie hab ich diesen Tag mein eigen Herz regieret? Hat mich im Stillen oft ein Blick auf Gott gerühret? Erfreut ich mich des Herrn, der unser Flehn bemerkt? Und hab ich im Vertraun auf ihn mein Herz gestärkt? Dacht ich bei dem Genuss der Güter dieser Erden an den Allmächtigen, durch den sie sind und werden? Verehrt ich ihn im Staub? Empfand ich seine Huld? Trug ich das Glück mit Dank, den Unfall mit Geduld? Und wie genoss mein Herz des Umgangs süße Stunden? Fühlt ich der Freundschaft Glück, sprach ich, was ich empfunden? War auch mein Ernst noch sanft, mein Herz noch unschuldsvoll? Und hab ich nichts geredt, das ich bereuen soll? Hab ich die Meinigen durch Sorgfalt mir verpflichtet, sie durch mein Beispiel still zum Guten unterrichtet? War zu des Mitleids Pflicht mein Herz nicht zu bequem; ein Glück, das andre traf, war dies mir angenehm? War mir der Fehltritt leid, so bald ich ihn begangen? Bestritt ich auch in mir ein unerlaubt Verlangen? Und wenn in dieser Nacht Gott über mich gebeut, bin ich, vor ihm zu stehn, auch willig und bereit? Gott, der du alles weißt, was könnt ich dir verhehlen? Ich fühle täglich noch die Schwachheit meiner Seelen. Vergib durch Christi Blut mir die verletzte Pflicht, vergib, und gehe du nicht mit mir ins Gericht! Ja, du verzeihest dem, den seine Sünden kränken; du liebst Barmherzigkeit und wirst auch mir sie schenken. Auch diese Nacht bist du der Wächter über mir; leb ich, so leb ich dir, sterb ich, so sterb ich dir!
Authorship:
- by Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769) [author's text not yet checked against a primary source]
Musical settings (art songs, Lieder, mélodies, (etc.), choral pieces, and other vocal works set to this text), listed by composer (not necessarily exhaustive):
- by Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788), "Prüfung am Abend", Wq 194 no. 7, from Geistliche Oden und Lieder mit Melodien: Gellert Oden, no. 7 [sung text checked 1 time]
Available translations, adaptations or excerpts, and transliterations (if applicable):
- ENG English (Bertram Kottmann) , "Consideration in the evening", copyright © 2005, (re)printed on this website with kind permission
- ITA Italian (Italiano) (Marco Crosetto) , "Confessione serale", copyright © 2014, (re)printed on this website with kind permission
Researcher for this text: Emily Ezust [Administrator]
This text was added to the website between May 1995 and September 2003.
Line count: 40
Word count: 368
Il giorno è di nuovo al termine, e questo pezzo di vita, come l’ho speso? E’ passato invano? Ho con tutta serietà cercato il bene? Ho forse vissuto, solo per me, non per il mio dovere? [... ... ... ...] [... ... ... ...] [... ... ... ...] [... ... ... ...] [... ... ... ...] [... ... ... ...] [... ... ... ...] Dio, che tutto sai, cosa posso nasconderti? Sento ogni giorno ancora la debolezza della mia anima. Perdonami, attraverso il sangue di Cristo, i doveri mancati; perdona, e non imputarmeli in tribunale. Sì, tu perdoni colui che aborre i proprio peccati; ami la misericordia, e vuoi donarla anche a me. Anche questa notte sei tu il mio guardiano; se vivo, vivo per te, se muoio, muoio per te!
Authorship:
- Translation from German (Deutsch) to Italian (Italiano) copyright © 2014 by Marco Crosetto, (re)printed on this website with kind permission. To reprint and distribute this author's work for concert programs, CD booklets, etc., you may ask the copyright-holder(s) directly or ask us; we are authorized to grant permission on their behalf. Please provide the translator's name when contacting us.
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Based on:
- a text in German (Deutsch) by Christian Fürchtegott Gellert (1715 - 1769)
This text was added to the website: 2014-12-09
Line count: 40
Word count: 131